An dieser Stelle machen wir auf interessante Veranstaltungen, Bücher, Retreats und Neuigkeiten aus der Welt des Dharma und darüber hinaus aufmerksam.
Die Inhalte entsprechen nicht notwendigerweise den Haltungen aller Mitglieder der Buddhistischen Gruppe Marburg. Das blaue Datum gibt an, wann wir dies hier veröffentlicht haben.
14. März 2023
Ein buddhistisches Retreat für junge Leute

REISE INS INNNERE – Pfingstretreat für Menschen von 16 – 30 Jahren
Vom 27. bis 28. Mai im Chan-Kloster Wassermond, auf Spendenbasis
Wir sind häufig so absorbiert von den Sinnesreizen im Außen oder unseren Emotionen und Konzepten, dass wir gar nicht mitbekommen, wer wir eigentlich sind. Hier haben wir die Gelegenheit, in der ruhigen Atmosphäre des Klosters, einmal inne zu halten, zu hinterfragen und tief zu schauen, worum es im Leben eigentlich wirklich geht.
Wir praktizieren Sitz- und Gehmeditation drinnen und draußen, achtsames Arbeiten, achtsames Essen und lauschen den Vorträgen der buddhistischen Nonne, der Ehrwürdigen Shifu Simplicity und des Mönchs, dem Ehrwürdigen Tenzin Peljor. Wir tauschen uns mit Gleichgesinnten aus und können so mehr über unser tiefes Inneres erfahren.
Die Unterbringung findet in Mehrbettzimmern statt und das Essen ist vegetarisch (vegan auch möglich).
DETAILINFO UND ANMELDUNG:
– Das Retreat beginnt am 27. Mai um 10.30 Uhr und endet am 29. Mai um 17.00 Uhr
– Anmeldung: info@kloster-wassermond.de
– Adresse: Chan-Kloster Wassermond, Am See 3, 13587 Schenkendöbern
– Website: kloster-wassermond.de
10. März 2023

„Anschließend an die Einäscherungszeremonie für Kyabje Tsikey Chokling Rinpoche, gab Kyabje Chökyi Nyima Rinpoche spontan eine Serie von aussergewöhnlichen Belehrungen, die den gesamten Buddhstischen Pfad umfassen. Diese bewegenden, direkten Unterweisungen enthüllen klar und lebendig das wahrhaftig Sinnvolle.“ (Aus dem Newsletter von „Dharma Sun“)
Auf die Aufzeichnungen des Livestreams kann nun zugegriffen werden. Heidi Koppl hat sich dankenswerterweise trotz ihres gerade laufenden 3-Jahres-Retreats bereiterklärt, Rinpoches Vorträge ins Deutsche zu übersetzen.
Die Essentiellen Kernpunkte der Buddistischen Lehre und Praxis
Chokyi Nyima Rinpoche ist einer der Söhne Tulku Urgyen Rinpoches und einer der seltener werdenden Lehrer, die noch von authentischen Meistern aus Tibet unterwiesen wurden. Ein Blick in die Vorträge könnte sich lohnen. Seine Unterweisungen sind von großer Ernsthaftigkeit, Durchdringung und Heiterkeit geprägt.
In seinem ersten Vortrag betont Rinpoche u. a., wie wichtig es ist, Achtsamkeit zu üben und gleichzeitig(!) Metta, liebende Güte, zu praktizieren, weil ohne sie unsere Praxis wenig Wert haben würde. (Mindfulness AND Kindfulness)
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Benefizveranstaltung zugunsten des Nonnenklosters Anenja Vihara

12. März 2023 von 18 – 20 Uhr Benefiz-Veranstaltung von Buddha-Talk zugunsten unseres Klosters |
Unsere kleine Gemeinschaft wächst und gedeiht und erhält im Sommer durch die Bhikkhuni-Ordination einen weiteren Wachstumsschub. Auch die Nachfrage nach kürzeren oder längeren Klosteraufenthalten ist ungebrochen und nimmt stetig zu. Was noch nicht zunimmt, sind die Räume und Mittel, die für dieses erfreuliche Wachstum benötigt werden. Weil die Macher*innen von Buddha-Talk das so wunderbar finden, dass der Nonnenorden in Deutschland so viel Wachstum erfährt, möchten sie das mit einer Benefiz-Veranstaltung unterstützen. An diesem Abend werden sie von 18 bis 20 Uhr unsere Klostergemeinschaft, das Leben sowie unsere Arbeit als auch den Bedarf an Ausbauarbeiten vorstellen. Es wird neben der Präsentation unserer Gemeinschaft auch Grußworte, kurze Ansprachen, Chanting und Dhamma-Inspirationen geben. Wir laden euch herzlich ein, daran teilzunehmen und freuen uns auf euch! Unter diesem Link könnt ihr teilnehmen: https://us06web.zoom.us/j/84495976408?pwd=djdPSmxiL1p6QWRLNCthWTdrUDBVdz09 oder: Meeting-ID: 844 9597 6408 Kenncode: Buddha |
1. März 2023
Frieden in uns – Frieden in der Welt
Die Buddhistische Akademie Berlin Brandenburg hat wieder eine interessante Veranstaltung im Angebot:
16. März 2023
Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.
Die Praxis des Friedens in der Plum Village Tradition
von Thich Nhat Hanh

Mit Bettina Romhardt
Donnerstag, 16. März 2023 – 19-21 Uhr
Eintritt: 10 Euro, erm. 5 Euro
Noch immer verwundet und zerstört der Krieg in der Ukraine das Leben zahlreicher Menschen. Er wirkt weit über Europa hinaus, seine Wurzeln reichen tief in das kollektive Bewusstsein, auch wir können die Wurzeln des Krieges in unsern Gedanken, Worten und Taten berühren.
Thich Nhat Hanh hat bereits inmitten des Vietnamkriegs begonnen Lehren und Praktiken auszudrücken, die uns ermöglichen wieder mit uns selbst Frieden zu schließen, in Körper und Geist, in Beziehungen und unseren Gemeinschaften – Frieden zu sein.
Dieser Abend ist eine Einladung sich an diese Möglichkeit zu erinnern, sich in diesen stürmischen Zeiten nicht von kollektiver Angst, Aversion, Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung mitreißen zu lassen.
Zoom-Zugang:
https://us02web.zoom.us/j/89157255761?pwd=amtiQ3ZMM1JQTzJGNHZmUnRydlZiZz09
Meeting-ID: 891 5725 5761
Kenncode: BAkademie
Den Eintritt können Sie auf unser Konto oder per Paypal überweisen (bei Onlineteilnahme):
unser Bankkonto: Buddhistische Akademie Berlin Brandenburg
IBAN-Nr: DE 53430 60967 11338 34901
https://paypal.me/BAkademie?locale.x=de_DE (Senden)
20. Februar 2023
Jeden Monat gibt Mingyur Rinpoche kurze Unterweisungen zu unterschiedlichen Themen. Er spricht englisch, es gibt allerdings deutsche Untertitel. Diesmal geht es um die Frage, ob Meditation eine Form des sich Drückens um private oder gesellschaftliche Probleme ist. Man ahnt die Antwort…
13. Februar 2023
Tsoknyi Rinpoche in der Eifel
„Dies ist eines der wesentlichen Ziele des buddhistischen Pfades: den Menschen zu zeigen, wie sie mit sich und anderen offener, weiser und grossmütiger umgehen können.“

Ende Mai 2023 gibt es die seltene Gelegenheit, Tsoknyi Rinpoche im Kamalashila Institut kennenzulernen. Rinpoche wird ein Einführungsseminar zur Dzogchen Praxis (die Große Vollkommenheit) geben, mit anschließender Vertiefungswoche. Tsoknyi Rinpoche ist einer der Söhne (neben Chökyi Nyima Rinpoche und Mingyur Rinpoche) von Tulku Urgyen, einem der großen tibetischen Meditationsmeister des 20. Jahrhunderts. Er verfügt über die große Gabe, Authentizität, Humor, Tiefgründigkeit und Präzision kunstvoll zu verbinden.
Zur Anmeldung und zu näheren Informationen.
12. Februar 2023
Das Kamalashila Institut in Langenfeld/Eifel bietet einen Präsenzkurs zu den 4 Edlen Wahrheiten an.


24. Januar 2023

Viele inspirierende Veranstaltungen haben wir den Menschen um Jinavaro Raimung Hopf seit 2017 zu verdanken. Dank der modernen Technik können auch Interessierte aus anderen Regionen teilnehmen. Dieses traditionsübergreifende Format ist auch für uns als Buddhistische Gruppe in Marburg eine Quelle der Inspiration.
Am 5. Februar gibt es den Geburtstags-Talk zum Thema „Was ist Liebe“.
Was ist Liebe?
Sonntag, 5. Februar 2023
18-20 Uhr
Ort: Online via Zoom
Jinavaro Raimund Hopf: Was ist Liebe?

Moderation: Olivia Haas
Die schönste Sache der Welt und eine große Frage, die in jedem kleinen Herzen mal aufkommt! Liebe ist so grundlegend wichtig für unser Wohlergehen, unsere Gesundheit, unser Glück. Jeder braucht sie, sehnt sich nach ihr oder leidet eventuell darunter, sie nicht zu erfahren oder geben zu können.
Wie kann man Liebe erklären, wie sie unterscheiden, welche Formen und Erklärungen haben vor uns kluge Menschen dazu gedacht und formuliert? Und vor allem, wie unterscheidet sich partnerschaftliche Liebe von altruistischer Liebe? Was hat der Buddha zur Liebe gesagt? Ich möchte versuchen, dazu Gedanken zu teilen und mit euch die vier Seiten der Liebe, wie der Buddha sie gelehrt hat, etwas näher betrachten: Freundlichkeit, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut.
https://us06web.zoom.us/j/84495976408?pwd=djdPSmxiL1p6QWRLNCthWTdrUDBVdz09
oder:
Meeting-ID: 844 9597 6408
Kenncode: Buddha
Bitte möglichst immer mit Video teilnehmen!
Eintritt frei – auf Spendenbasis
3. Januar 2023
Achtsamkeit ist in aller Munde:
Was Achtsamkeit NICHT ist
Die Diskussion darüber, was Achtsamkeit ist und nicht ist und wie sich die buddhistische Lehre dazu stellt, wird allerorten geführt. Das Bodhi College widmet sich heute diesen Fragen im Rahmen des Tricycle Meditationsmonats mit dem Schwerpunkt „Samadhi“ (s. u.) in Form eines Gesprächs zwischen Christina Feldman, Stephen Batchelor, Akincano M. Weber und John Peacock:
What Mindfulness Is Not
As interest in mindfulness booms, four Buddhist teachers discuss the history and meaning of the term and how it can get distorted in the popular imagination.

2. Januar 2023
Buddhistische Praxis oder Psychotherapie
In der (westlichen) buddhistischen Welt wird immer wieder diskutiert, ob Dharmapraxis eine Psychotherapie ersetzen kann oder überhaupt sollte. Auch die Gefahr einer Verwechslung scheint nicht von der Hand zu weisen zu sein.

Immer wieder wird der Sinn und Zweck buddhistischer Übungen zum Geistestraining mit einem Weg zur sog. „geistigen Gesundheit“ verwechselt. Viele, wenn nicht alle, Dharmalehrer:innen weisen Teilnehmer an Retreats deshalb darauf hin, dass sie sich nicht auf einer therapeutischen Veranstaltung befinden und sich bei psychischen Problemen an eine kompetente seriöse therapeutische Praxis wenden sollten.
C. W. Huntington, Jr. (1949-2020), ein Interpret und Übersetzer von Sanskrit und tibetischer Literatur, hat sich bereits 2018 in der amerikanischen buddhistischen Zeitschrift „TRICYCLE“ kritisch mit dieser Problematik beschäftigt und bezieht sich dabei u. a. auf Jack Engler, der schon vor über 30 Jahren dazu geforscht hat. Huntingtons Bericht ist recht bedenkens- und diskussionswürdig.
Hier geht es zum Artikel auf Tricycle.
Hier zu einer nicht autorisierten privaten Übersetzung.
28. Dezember 2022
Samadhi
Der Jahreswechsel ist eine Zeit in der wir nahezu natürlicherweise etwas zur Ruhe kommen (wenn uns die Zeitläufte und gesellschaftlichen Umstände dies erlauben) und wir unsere Intentionen und Motivationen überdenken und überlegen, was im kommenden Jahr für uns wichtig sein könnte.
Das Bodhi College – Early buddhist teachings for today bietet dazu passenderweise in Zusammenarbeit mit der us-amerikanischen Zeitschrift „Tricycle“ einen kostenlosen begleiteten Meditationsmonat an. Er steht unter dem Titel „SAMADHI: Innere Ruhe und Sammlung kultivieren“. Der Kurs wird geleitet von Christina Feldman, einer sehr erfahrenen Vipassana Lehrerin. Christina ist Mitbegründerin von Gaia House in South Devon/GB und Bodhi College.
Der Kurs findet in englischer Sprache statt. Wenn sich in Marburg genügend Interessent:innen finden, ließe sich vielleicht eine Übersetzung der Dharma Talks organisieren. Email an info(at)metta.de genügt.
Zur weiteren Erläuterungen und zur Anmeldung auf das Bild klicken:

23. Dezember 2022
Buchempfehlung
Ronald E. Purser:
McMindfulness. Wie ACHTSAMKEIT die neue Spiritualität des Kapitalismus wurde. Mabuse Verlag, Frankfurt/M., 2021

Klappentext: „Achtsamkeit ist derzeit in aller Munde. Für viele gehört sie schon längst zum Mainstream, einige bezeichnen sie sogar als „Revolution“. Doch was, wenn Achtsamkeit gar nicht die Welt verändert? Ronald E. Purser wagt die Antithese: Achtsamkeit ist zu einer banalen Form von Spiritualität im Kapitalismus geworden – einer, die aktiv sozialen und politischen Wandel verhindert und stattdessen dem Neoliberalismus den Weg ebnet. Purser beleuchtet, wie Konzerne, Schulen, Regierungen und Militär sich Achtsamkeit als Mittel für soziale Kontrolle und Ruhigstellung angeeignet haben. Er hinterfragt das gängige Narrativ, nach dem Stress vor allem selbstgeschaffen und eigenständig lösbar sei und Achtsamkeit das Allheilmittel. Mit beißender Kritik rüttelt er an den Grundfesten, auf denen die Vermarktung der sogenannten Revolution basiert. Denn um das wahrhaft revolutionäre Potenzial von Achtsamkeit zu entdecken, müssen wir den Neoliberalismus erst überwinden.“
Der Achtsamkeitshype läuft ungebrochen. Inzwischen allzu oft seiner buddhistischen Philosophie und Ethik entkleidet. Prof. Ronald E. Purser analysiert die Felder, auf denen sich diese Form von Achtsamkeit als gewinnfördernd und mitarbeiteroptimierend, ergo systemstabilisierend etabliert hat. Er hält die Rede von der „Achtsamkeitsrevolution“ für fatal und falsch, wenn er sagt:
„All das, was in unserer ungerechten Gesellschaft Erfolg verspricht, aber keine Veränderungen einfordert, ist nicht revolutionär. Es bietet den Menschen lediglich ein Hilfsmittel, um das tägliche Leben zu meistern. Schlimmstenfalls könnte es die Lebensumstände sogar verschlechtern. Statt zu radikalem Handeln anzuregen, wird behauptet, dass die Ursachen von Leid überwiegend bei uns selbst zu suchen seien und nichts mit den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu tun hätten, die unser Leben prägen“. (S. 7)
Eine interessante Lektüre scheint garantiert.
In der soeben erschienen Ausgabe von Buddhismus aktuell rezensiert Ursula Kogetsu Richard (ehemalige Chefredakteurin der Zeitschrift) das Buch.
„Schon 2013 erschien in der Huffington Post ein Artikel von Ronald E. Purser und David Loy mit dem Titel ‚Beyond McMindfulness‘. Darin analysierten die Autoren, wie sich die von ihren buddhistischen Wurzeln abgekoppelte Achtsamkeit mittlerweile zu einem großen Geschäft entwickelt hat, ein wohlfeiler Teil der neoliberalen Ideologie und der kapitalistischen Ökonomie geworden ist und Eingang in Firmen, Institutionen, Polizei und Militär gefunden hat. Der Journalist Felix Stephan hat 2015 in einem Beitrag für die Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ das Phänomen McMindfulness untersucht und als typisches Merkmal festgestellt, ‚dass Achtsamkeit heute allzu oft aus serieller Fertigung stammt und in leicht verdaulichen Portionen zum unmittelbaren Verzehr angeboten wird‘.
‚McMindfulness‘ ist auch der englische Haupttitel des Buchs von Ronald E. Purser, Professor für Management in San Francisco und ordinierter Dharmalehrer in einer koreanischen Zen-Tradition. In einer für einen buddhistischen Lehrenden recht polemischen, teilweise scharfen Art und Weise beschreibt Purser, wie eng auf der einen Seite vor allem Techunternehmen wie Facebook, Google und Twitter und auf der anderen Seite säkulare, aber auch buddhistische Achtsamkeitslehrende zusammenwirken, um eine Vorstellung und Praxis von Achtsamkeit zu promoten, die dem Profitstreben der Unternehmen nicht nur nicht wehtun, sondern es unterstützen. Große Teile der Achtsamkeitsszene blenden strukturelle, gesellschaftliche Probleme und Ungerechtigkeiten vollkommen aus, während sie dem Individuum die alleinige Verantwortung dafür zuschieben, sich in dem immer schneller drehenden sozialen und ökonomischen Hamsterrad „achtsam“ und impulskontrolliert zu bewegen und dabei auch noch gut zu fühlen – zumindest fit genug, um noch arbeiten und konsumieren zu können. „Achtsam“ und neuerdings auch ‚divers‘ sind als Begriffe überaus werbewirksam geworden und man kann nur staunen, wie sich in der kapitalistischen Ökonomie alles zu einer Ware verwandeln kann. Achtsamkeit, sagt Purser, sei die neue Spiritualität dieses Systems geworden. Wie weit entfernt hat sie sich damit von sati, dem buddhistischen Begriff, der im Deutschen mit Achtsamkeit übersetzt wird.“ (Quelle: https://buddhismus-aktuell.de/?rezension=wie-achtsamkeit-die-neue-spiritualitaet-des-kapitalismus-wurde)
Ein erstes eigenes Überfliegen hat dem Redakteur nahegelegt, das Werk Pursers dringend zur Lektüre zu empfehlen. Die Kommerzialisierung und Entkleidung der Meditation von den wesentlichen Inhalten und Zielen könnte sich schnell als Hindernis des Zugangs für ernsthaft an buddhistischer Praxis Interessierter erweisen.
Die Zwecke, die mit der Implementierung von „Achtsamkeit“ in wirtschaftliche, politische und militärische Sphären verfolgt werden und wie diese Absichten zur buddhistischen Lehre stehen, mag folgendes Zitat verdeutlichen:
„Es wird einfach davon ausgegangen, dass sich ethisches Verhalten ‚natürlich‘ aus der Praxis und der ‚Verkörperung‘ der sanftmütigen Nettigkeit der Lehrperson oder durch den Zufall der induktiven Selbstentdeckung ergibt. Allerdings ist die Behauptung, dass bedeutende ethische Veränderungen notwendigerweise aus ‚wertfreier Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick‘ folgen, offensichtlich falsch. Die Betonung der ‚nicht wertenden Aufmerksamkeit‘ kann genauso zur Ausschaltung der eigenen moralischen Intelligenz führen. Es ist unwahrscheinlich, dass das US-Militär in Achtsamkeit investieren würde, wenn achtsamere Soldat:innen sich massenhaft weigerten, in den Krieg zu ziehen.“ (S. 15 f.)
Hier gibt es das Buch in Marburg.
30. November 2022
Ratschläge für ein achtsames, dem Erwachen zugewandtes Leben
Longchenpa, Longchen Rabjam, ein tibetischer Gelehrter des 14. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, hat 30 Ratschläge für Praktizierende des Dharma verfasst, die gerade heute von Nutzen sein können. Eine ausführlichere Fassung hatte der verdienstvolle Enrico Kosmus veröffentlicht. Sie kann hier angesehen werden.

26. November 2022
In eigener Sache III

An einem der letzten Donnerstage haben wir uns mit einem Kapitel aus „Ways of Enlightenment “ von Ju Mipham beschäftigt. Da das Buch nur in englischer Sprache verfügbar ist, haben wir uns mal wieder die Freude und Mühe gegönnt, den Abschnitt für uns zu übersetzen. Um den Text auch hier vorstellen zu können, wurde um Genehmigung des Verlages des Nyingma Institute in Berkeley nachgesucht, der diese auch erteilt hat. Sobald die Endfassung fertig ist und die deutsche Abteilung des Verlages Dharma Publishing Deutschland Korrektur gelesen hat, stellen wir sie auf der Homepage zur Verfügung.
Der Kontakt zum Verlag hatte eine großzügige Spende zur Folge. Er stellte uns 20 Bücher überwiegend von dessen spirituellen Leiter, Tarthang Tulku Rinpoche, zur Verfügung. Auch an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank dafür. Das Projekt Gemeinschaftsbibliothek nimmt damit Fahrt auf.
Eine Liste der Bücher steht zum Abruf bereit.
2. November 2022
Kulturgeschichte

Heute vor 66 Jahren, am 2. November 1956, erschien das Gedicht „HOWL“ von Allen Ginsberg, dem Dichter, Meditierer und Hochschullehrer. Er gilt als „der wohl einflussreichste us-amerikanische Poet des 20. Jahrhunderts. Mit seiner Lyrik inspirierte er etliche Künstler verschiedener Genres und stärkte mit seinem Engagement die Protestbewegungen gegen Atomwaffen und Vietnamkrieg“ (Stadtlichterpresse). Gemeinsam mit William S. Burroughs, Jack Kerouac, Gary Snyder (siehe auch hier) und Lawrence Ferlinghetti bildete er einen wichtigen Teil der sogenannten Beat-Generation.
Ferlinghetti betrieb die City Light Press in San Francisco in der auch Ginsbergs berühmtestes Gedicht erschien. Die amerikanische Justiz verfolgte ihn (letztlich erfolglos) intensiv wegen des Vorwurfs der Obszönität.
Die meisten dieser Dichter fühlten sich vom Buddhismus angezogen. Gary Snyder lebt und praktiziert immer noch in der Zen-Tradition und ist Mitbegründer der us-amerikanischen Umweltbewegung.
Inzwischen ist „HOWL“ in verschiedenen Sprachen und Formen erschienen, sogar als Graphic Novel.
27. Oktober 2022 / 31. Oktober 2022
Sexueller Missbrauch durch buddhistische Lehrer
Die zuvor hier angekündigte Veranstaltung wurde von der DBU abgesagt. Nähere Informationen: siehe Link unten.

Nähere Informationen, wie den Link zur Veranstaltung, auf der Homepage der DBU.
11. Oktober 2022
Buchtipp

Die Dharmalehrerin Sylvia Wetzel hat ein wichtiges Buch, „Grüne Tara – Freie Frau. Ein weibliches Bild des Erwachens“, herausgegeben. Lange Jahre hat Sylvia Wetzel ein gleichnamiges Retreat u. a. im Seminarhaus Engl (siehe vorangehender Eintrag) geleitet.
Das Buch ist nicht nur für Frauen interessant. Die Tara-Praxis ist vielleicht auch und gerade für Männer sinnvoll und hilfreich, um den auch in der buddhistischen Lehre zu oft vorherrschenden männlichen Blick zu untergraben.
Eine Rezension findet sich in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Buddhismus Aktuell“, herausgegeben von der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Sie ist auch online abrufbar.

Wie immer weisen wir gerne darauf hin, dass Bücher oft direkt beim Verlag bestellt werden können. Die örtlichen Buchhandlungen besorgen Bücher meist innerhalb eines Tages. Schneller sind die berüchtigten Versender auch nicht.
09. Oktober 2022
Das buddhistische Seminarhaus Engl in Niederbayern hat bereits das Programm für 2023 auf die Homepage gestellt. Ein genauer Blick lohnt sich.
Die Buddhistische Gruppe Marburg bietet auf jeden Fall schon einmal Mitfahrgelegenheiten für das Retreat „Vipassana an Himmelfahrt“ mit Ursula Flückiger im Mai 2023 an. Bei Interesse meldet euch per Email oder kommt an einem Donnerstag bei uns vorbei, um Näheres zu besprechen.

30. September 2022
Retreat
Ein Morgenspaziergang allein zum Teich
Nördlich des Yushi nach einem Regenschauer
Sandbänke frei von nächtlichen Wolken
Dorfmauern von der Morgensonne beschienen
Ein unberührter Teich, von Bäumen umgeben
Der Wind hat den Regen der letzten Nacht verstreut
Glücklich, nichts zu tun zu haben
Mein Geist wird eins mit all dem
– LIU TSUNG-YUAN (773-819)
Am 29. September gab es bei uns in der Biegenstraße einen kurzen Vortrag über Sinn, Zweck, Wirkung und Verlauf von buddhistischen Retreats.
Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich für eine kürzere oder längere Zeit in Retreatform intensiver Praxis zu widmen, ist die am Ende verteilte (natürlich unvollständige) Liste mit Retreatorten, die als Inspiration dienen könnte, hilfreich. Hier kann sie heruntergeladen werden.
23. September 2022
Gibt es einen „gerechten Krieg“?
Eine Stellungnahme aus buddhistischer Sicht

Der amerikanische Theravada Mönch Thanissaro Bikkhu hat am 21. September 2022 einen beeindruckenden Essay auf seiner Homepage veröffentlicht, der sich mit dieser Fragestellung beschäftigt. Seit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine eskaliert der Konflikt weiter. Munter wird Öl ins Feuer gegossen, unzählige Menschen auf beiden Seiten werden von ihren Staaten in den Tod geschickt. Auch religiöse Führungsfiguren melden sich zu Wort. Der „gerechte Krieg“ findet z. B. Befürworter:innen in den verschiedenen Abteilungen der Christenheit, mit durchaus unterschiedlicher Parteinahme. Thanissaro tritt dieser Sichtweise deutlich entgegen. Er hält die Idee des gerechten Krieges für definitiv unvereinbar mit den buddhistischen Lehren.
Sein Essay beginnt so:
„Es gibt ein deprimierendes Muster im menschlichen Verhalten, das Mark Twain vor mehr als einem Jahrhundert feststellte und das uns immer noch begleitet: Die Machthaber wollen einen Krieg. Politiker und Medien rühren die Werbetrommel, prangern die bösen Absichten des Feindes an und rufen alle patriotischen Bürger dazu auf, ihn anzugreifen. Zunächst zögern die Menschen, aber dann springen religiöse Führer auf den Zug auf und erklären ihren Anhängern, dass es ihre heilige moralische Pflicht sei, die Kriegsmaschinerie zu unterstützen. Bald ist das ganze Land entflammt von der moralischen Notwendigkeit, den Feind zu bekämpfen. Die wenigen, die dieses Bedürfnis in Frage stellen, werden als Verräter gebrandmarkt. […]
Die einzige Möglichkeit, nicht in dieses Muster zu verfallen, besteht darin, starke Prinzipien gegen das Töten zu haben, Prinzipien, an denen man festhält, egal was passiert. Das ist einer der Gründe, warum der Buddha die ethische Regel gegen das Töten auf die kompromissloseste Weise formuliert hat: Töte nicht absichtlich etwas oder jemanden. Niemals. Fordere andere Menschen nicht zum Töten auf. Und dulde nicht das Töten. Auf die Frage, ob es überhaupt etwas gäbe, dessen Tötung er gutheißen würde, antwortete der Buddha mit nur einer Sache: Zorn (SN 1:71).“
Thanissaros Erläuterungen sind mindestens bedenkenswert. Allerdings betrachtet er die Frage von Krieg und Frieden sehr grundsätzlich vom Standpunkt der ethischen Regeln deren Einhaltung der historische Buddha in seinen Lehrreden dringend empfielt. Die sozioökonomischen Aspekte, die Staaten zum Mittel des Krieges greifen lassen, bleiben leider unberücksichtigt.
Eine erste Übersetzung seines Essays (und der Link zum Originaltext) findet sich unter der Rubrik Studium.
Im Sommer hat sich Lama Tilmann im Rahmen eines Wochenendretreats in Freiburg sehr klug zu den politischen und wirtschaftlichen Implikationen für Buddhist:innen geäußert und z. B. darauf hingewiesen, dass in solchen Konflikten nie nur eine Partei verantwortlich ist, sondern gegensätzliche wirtschaftliche und politische Interessen aufeinanderprallen. Leider liegt der Mitschnitt noch nicht vor. Sobald dies geschehen ist, werden wir ihn hier verlinken.
03. September 2022

Zur Zeit besprechen wir in der Gruppe Texte des frühen Buddhismus (Theravada), wie die Mahamangala Sutta (siehe Termine). Da kommt das Bodhi College, von Stephen Batchelor, Christina Feldman, John Peacock und Akincano Weber gegründet, mit seinem Programm gerade recht. Die aktuellen Veranstaltungenfinden zwar in Englisch statt, seien jedoch trotzdem empfohlen.
Es gibt auch eine deutsche Seite, denn einige Lehrer:innen kommen aus dem deutschsprachigen Raum.
26. August 2022
Veranstaltungstipp:
Grundlagen buddhistischer Psychologie
Die traditionsübergreifende buddhistische Akademie Berlin-Brandenburg bietet im September einen Kurs mit Tenzin Peljor, einem Lehrer aus der tibetischen Tradition, an. Sicherlich für viele interessant, die sich für die Verbindung von Buddhismus und Psychologie interessieren.
Es gibt gerade Überlegungen, wie wir diesen Kurs für unsere Gruppe zugänglich machen könnten. Eine individuelle persönliche und direkte Teilnahme (online oder vor Ort) hat natürlich auch etwas und kann empfohlen werden.

10. September – 19. November 2022
„Eine Landkarte des Geistes (Lorig) – Grundlagen buddhistischer Psychologie“
Kurs mit Tenzin Peljor
Live und online
6 Termine jeweils samstags: 10. Sept., 24. Sept., 15. Okt., 22. Okt., 5. Nov., 19. Nov. 2022. | jeweils 10:00 – 17:00 Uhr
Aufzeichnung: Der Kurs wird als Audio (mp3) aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen werden Teilnehmer:innen kostenfrei mit Zusatzmaterial via Cloudspeicher zur Verfügung gestellt.
Ort: Buddhismus in Berlin e.V., Neckarstrasse 12, 12053 Berlin
Online via Zoom: Sie erhalten bei Anmeldung den Zoom-Link zugeschickt.
Kursgebühr: 420 Euro / 300 Euro / 180 Euro je nach Einkommen und Selbsteinschätzung, es soll niemand ausgeschlossen werden.
Anmeldung: office@buddhistische-akademie-bb.de,
T. 030 639 646 16
Nähere Informationen auf der Homepage der Akademie.
09. Juli 2022
In eigener Sache II
Habemus novum locus!
Ab Donnerstag, 4. August 2022, früher als erhofft, können wir in unserem neuen, größeren und schöneren Raum meditieren. Es haben wohl wirklich viele die Daumen gedrückt.
Der Raum hat viel Licht, einen Holzfußboden und liegt zentral in Marburg, Biegenstraße 20, erste Etage. Er bietet genug Platz, sodass wir erstmal keine Einschränkungen bei der Teilnehmer:innenzahl mehr haben werden.

Da sich einige die Etage teilen, ist die Klingelsituation etwas unübersichtlich. Deshalb dieser Hinweis:
Nur die unterste Klingel öffnet das Tor zu gutem Karma.
Für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es einen Aufzug. Lediglich im Hausflur sind zwei Stufen zu überwinden.
02. Juli 2022

27. Juni 2022
In eigener Sache I
Nach einigem Hin und her haben wir Aussicht auf einen größeren und schöneren Praxisraum. Dann müssen wir uns hoffentlich nicht mehr hinsichtlich der Teilnehmerzahlen beschränken. Sobald alles in trockenen Tüchern ist, findet sich die Adresse auch auf unserer Homepage.
Mögen alle die Daumen drücken.

Aber träumen darf man schon, wenn die Erscheinungen ohnehin traumgleich sind.
ThemenÜbersicht (chronologisch)
Buddhistische Retreat für junge Leute im Mai 2023, mit Shifu Simplicity und Tenzin Peljor
Chokyi Nyima Rinpoche: Die essentiellen Kernpunkte der Buddhistischen Lehre und Praxis
Buddhistische Akademie Berlin Brandenburg: Frieden in uns – Frieden in der Welt
Mingyur Rinpoche drückt sich nicht
Mai 2023: Tsoknyi Rinpoche lehrt Dzogchen in der Eifel
Die 4 Edlen Wahrheiten im Kamalashila Institut
Sechs Jahre Buddha-Talk: „Was ist Liebe?“
Buddhistische Praxis oder Psychotherapie
Buchtipp: Ronald E. Purser: McMindfulness. Wie ACHTSAMKEIT die neue Spiritualität des Kapitalismus wurde
Longchenpa: Ratschläge für ein achtsames, dem Erwachen zugewandtes Leben
In eigener Sache III: Die Bücherei
Kulturgeschichte: 66 Jahre „Howl“ von Allen Ginsberg
Veranstaltung: Sexueller Missbrauch durch buddhistische Lehrer
Buchtipp: Silvia Wetzel: Grüne Tara – Freie Frau
Bikkhu Thanissaro: Gibt es einen gerechten Krieg? Eine Stellungnahme aus buddhistischer Perspektive
Veranstaltungen des Bodhi College auf deutsch
Veranstaltungstipp: Grundlagen buddhistischer Psychologie mit Tenzin Peljor
In eigener Sache II: Habemus novum locus!
Buchtipp: James Low: Freiheit finden
Gary Snyder zum 92. Geburtstag
Impressionen: Vipassana-Meditation auf dem Beatenberg
Der fünfte Dalai Lama und der Kunsthandel
In Basel: Erleuchtet. Die Welt der Buddhas

16. Juni 2022
Buchtipp
Heute erscheint in der edition khordong im Wandel Verlag Berlin ein neues Buch des bedeutenden englischen Dzogchen- und Dharmalehrers James Low:
Freiheit finden – Buddhistische Texte des Theravada, Mahayana und Dzogchen

Das Buch scheint, nach erster Sichtung durch den Redakteur für Anfänger:innen und Fortschreitende auf dem Pfad geeignet zu sein. Vielleicht lässt es sich als Begleiter während der Entwicklung des eigenen Weges nutzen. Näheres im Klappentext unten.
Die Mahayana und Dzogchen Texte sind vielleicht zunächst ungewohnt zu lesen, weil der tibetische Text, die Lautschrift, eine wörtliche Übersetzung der Silben und die sinngemäße Übertragung untereinander stehen. Das ist gewöhnungsbedürftig, im tibetisch buddhistischen Kontext allerdings durchaus üblich. In vielen Gemeinschaften werden Praxistexte auf tibetisch rezitiert. Da ist es hilfreich, wenn die Übersetzung gleich darunter steht.
Bei Interesse kann das Buch auf Anfrage zur Ansicht am Donnerstagabend mitgebracht werden.
Der Klappentext:
Dieses Buch zeigt drei Wege zum Erwachen auf. Der erste Teil, Den guten Kampf kämpfen, befasst sich damit, wie wir uns achtsam dem Unterfangen widmen können, unseren vertrauten und oft bequemen einengenden Gewohnheiten zu entsagen. Hierbei geht es darum, unser vertrautes Ego-Heim zu verlassen und sich auf die Suche nach etwas zu machen, das nur scheinbar anderswo vorhanden ist.
Der zweite Teil, Irrtümliche Identitäten, handelt von den Möglichkeiten, Ehrlichkeit zu entwickeln und den nötigen Mut, um mit den karmischen Folgen früherer Handlungen umzugehen, die auf unsere einengenden Gewohnheiten und ständig wechselnden, falschen Identitätsvorstellungen zurückgehen. Hierbei geht es darum zu erkennen, wie unsere Selbstbezogenheit anderen geschadet und uns blind für unsere gegenseitige Abhängigkeit gemacht hat.
Im dritten Teil, Süße Einfachheit, geht es darum, wie wir uns entspannen und von allen einengenden Gewohnheiten befreien können, um so mühelos in unserer uneingeschränkten, ureigenen Freiheit zu verweilen. Hier steht das Erwachen unseres Geistes in seiner tatsächlichen Seinsweise im Fokus.
Die drei Teile schlagen unterschiedliche Saiten an, die jedoch durch die ihnen zugrundeliegende Botschaft der Freiheit miteinander harmonieren und zusammenpassen. Der Buddha bot uns alles, was er war, als Hilfe an. Geben wir uns ganz dem Pfad hin, erwachen wir mit demselben Lächeln, das er uns schenkt.
Das Buch enthält das Dhammapada von Buddha Shakyamuni, das Rad der scharfen Waffen von Dharmarakshita und vier Dzogchen-Texte von Tulku Tsulo, Gonpo Wangyal, Ayu Khandro und das berühmte Kunzang Mönlam – Samanthabhadras Wunschgebet. Alle Texte wurden von James Low unter Anleitung von Chimed Rigdzin Rinpoche aus dem Tibetischen übersetzt und für dieses Buch überarbeitet. Jeder Abschnitt wird von einer umfassenden Einleitung begleitet, die die Tiefe und das Herz der Lehre des Buddha berührt und auf das Ende des Leids für alle Wesen und das Erreichen dauerhafter Freiheit abzielt.
(Aus: Freiheit finden – Buddhistische Texte des Theravada, Mahayana und Dzogchen. Eingeleitet und übersetzt von James Low. edition khordong im Wandel Verlag – Edition Khordong, Berlin, 2022. 314 Seiten, gebunden mit Lesebändchen)
Wir empfehlen den Kauf von Büchern direkt beim Verlag oder in einer analogen Buchhandlung des Vertrauens. Buchhandlungen bestellen nicht vorrätige Bücher meist innerhalb eines Tages. Heute bestellt, morgen abgeholt!
11. Mai 2022
Angesichts des Fortgangs des Krieges in der Ukraine und den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Hintergründen der Interessen der beteiligten Parteien (Russische Föderation, Nato, EU, Ukraine) sei hier der vollständige Text der unten zitierten Aussage zur Kenntnis gebracht. Die universelle Sichtweise dieses damals 15-Jährigen beeindruckt heute noch.
Ganz herzlichen Dank an den wunderbaren Gary Snyder für die audrückliche persönliche Erlaubnis, ihn hier zu präsentieren. Ebensolchen Dank auch an Ralf Zühlke von der Stadtlichter Pressein Berlin und den Übersetzer Sebastian Schmidt für deren Zustimmung zur Veröffentlichung der deutschen Version an dieser Stelle.
Gary Snyder
Atomare Dämmerung (Atomic Dawn)
Der Tag, als ich das erste Mal den Mount St. Helens bestieg, war der 13 August 1945.
Der Spirit Lake lag weitab von den Städten im Tal, und Nachrichten brauchten lange bis dorthin. Obwohl die erste Atombombe am 6. August auf Hiroshima abgeworfen worden war und die zweite am 9. August auf Nagasaki, erschienen erst am 12. August Fotos im Portland Oregonian. Diese Zeitungen müssen den Spirit Lake am 13. erreicht haben. Am frühen Morgen des 14. ging ich zur Forsthütte hinüber, um das Schwarze Brett zu studieren. Ganze Zeitungsseiten waren dort angeheftet: Luftaufnahmen von einer zerstörten Stadt, die auf 150.000 geschätzte Zahl der Toten allein in Hiroshima, der zitierte amerikanische Wissenschaftler: „Dort wird in den nächsten 70 Jahren nichts mehr wachsen.“ Die Morgensonne auf meinen Schultern, der Geruch des Tannenwaldes und die Schatten der großen Bäume; Füße in dünnen Mokassins spürten den Boden, und mein Herz noch eins mit dem Schneegipfelberg in meinem Rücken. Entsetzt, Wissenschaftler und Politiker und die Regierungen der Welt verfluchend, legte ich vor mir ein Gelübde ab, etwas wie: „Bei der Reinheit des Mt. St. Helens, ich werde diese grausame, zerstörerische Kraft und jene, die danach trachten, sie zu benutzen, mein Leben lang bekämpfen.“
Aus: Gary Snyder (*8. Mai 1930 in San Francisco, Buddhist, Dichter, Umweltaktivist, Pulitzerpreisträger): Gefahr auf den Gipfeln (Übers. Sebastian Schmidt), Stadtlichter Presse, Berlin, 2006. S. 19
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Gary und des Verlags.
8. Mai 2022
Der 8. Mai ist ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag im Jahr 1945 kapitulierte der deutsche Staat im Zweiten Weltkrieg, damit war das Ende des Nationalsozialismus in Deutschland besiegelt. Dieses Datum ist in vielen Ländern ein Feiertag, weil dieser Krieg endlich ein Ende fand. In Deutschland wird die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands nicht mit einem Feiertag gewürdigt. Über die staatlichen Gründe dafür könnte man ins Nachdenken kommen.
Positiver gestimmt wird man heute aber doch, weil es einer wichtigen Figur des literarischen, buddhistischen und gesellschaftskritischen Lebens zu gratulieren gilt:
Happy Birthday
Gary Snyder!

Der 8. Mai 1930 ist der Geburtstag Gary Snyders, eines amerikanischen Lyrikers der Beat-Generation (Allen Ginsberg, Jack Kerouac, William Burroughs und andere). Gary Snyder ist ein Mitbegründer der nordamerikanischen Umweltbewegung, Buddhist und Aktivist.
Einen seiner politischen Dharma-Texte findet ihr hier.
Im Alter von 15 Jahren, im August 1945, war er auf dem Mount St. Helens, als die demokratisch gewählte amerikanische Regierung sich entschied, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen und die beiden Städte und den größten Teil ihrer Bewohner zu vernichten. Nachdem er davon erfuhr, beschloss er „entsetzt, Wissenschaftler und Politiker und die Regierungen der Welt verfluchend“, ein Gelübde abzulegen: „Bei der Reinheit des Mt. St. Helens, ich werde diese grausame, zerstörerische Kraft und jene, die danach trachten, sie zu benutzen, mein Leben lang bekämpfen.“ (Aus: Gary Snyder: Gefahr auf den Gipfeln (Übers. Sebastian Schmidt), Stadtlichter Presse, Berlin, 2006. S. 19)
12. März 2022
Veranstaltungstipp
Buddhistisches Zentrum Freiburg:
Warum es im Buddhismus keinen Glauben an einen Schöpfergott und ein ewiges Selbst gibt.

Foto: © Buddhistisches Zentrum Freiburg
Lama Öser vom Buddhistischen Zentrum Freiburg hält am 23. März 2022 um 19:00 Uhr einen Vortrag zu diesem spannenden und wichtigen Thema. Vor Ort in Freiburg und Online. Den Zoom Link findet ihr auf der Veranstaltungshomepage des Zentrums. Denkt bitte an eine Spende für die Teilnahme.
26. Februar 2022
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine hat auch uns getroffen und betroffen gemacht. Wir hoffen auf ein baldiges Ende der Kampfhandlungen, damit die Menschen wenigstens nicht auch noch zusätzlich durch die Kriegsmaschinerien an Leib und Leben gefährdet sind. Die nationalistischen und völkischen Töne aus Russland und der Ukraine machen ein ums andere Mal deutlich, dass Nationalismus und Patriotismus nichts zu einem guten und sicheren Leben beizutragen haben.
Möglichkeiten der Einwirkung auf die Kriegsparteien gibt es für unsereins kaum. Immerhin kann man versuchen, sich ein Bild der Lage zu machen und sich sachlich zu erklären, aus welchen Interessenlagen heraus solche Konflikte zwischen Staatsgewalten zustande kommen. Da gibt es verschiedenste Ansätze. Manche hilfreich, andere eher nicht. Schwierig wird es vor allem, wenn mit einem interessierten Blick auf die Situation geschaut wird.
Siddhartha Gotama (Buddha) hat vorgeschlagen, die Dinge so zu sehen, wie sie sind und nicht wie man sie haben möchte, und ihnen auf den Grund zu gehen. Wichtig war ihm bei seinen Unterweisungen, deutlich zu machen, dass es nichts festzuhalten gibt, da alles einem beständigen prozesshaften Wandel unterworfen ist. Aus dem Unverständnis dieses Sachverhalts des Lebens entstünden die Anhaftungen, die Aversion und die Täuschungen. Also könnte es darum gehen, die Angelegenheiten des Alltags ohne Vorbehalte anzuschauen, die dahinterliegende Prinzipien zu erkennen und das Handeln daran auszurichten.
Dafür muss man über viele Tellerränder hinausblicken. Auffällig ist oft, dass sich buddhistische Lehrerinnen und Lehrer über politische und wirtschaftliche Themen auslassen, obwohl ihnen das notwendige Hintergrundwissen fehlt. Das ist wohl manchmal der Grund für recht idealistische Vorstellungen über die Welt der Macht und der Gewalt sowie die Intentionen ihrer Sachwalter.
Im Augenblick sind wir mit der Situation konfrontiert, nahezu nur interessegeleitete Interpretationen (durchaus von allen Seiten) der Lage zu hören und zu lesen. Eine im besten Sinne buddhistische, also an die Wurzel gehende Betrachtung, ist schwer zu finden.
Eine aus Sicht des Sitegestalters recht gelungene Analyse, die dem Prinzip von Karma (das Gesetz von Ursache und Wirkung) recht gut Rechnung trägt, mit dem Titel „Si vis pacem para bellum – Wer Frieden will rüste sich zum Krieg (Platon, Cicero, Russland, Ukraine, NATO, EU)“, findet sich auf der Website der Gruppen gegen Kapital und Nation.
Sie gibt nicht den aktuellen Stand der Kriegshandlungen wieder, wie die Lieferung letaler Waffen aus Bundeswehrbeständen durch die deutsche SPD-Grüne-FDP-Bundesregierung oder die Geschosseinschläge und Geländegewinne, analysiert aber die Interessenlagen der involvierten Staaten und Militärbündnisse recht gut und nachvollziehbar. Und das alles ohne für eine der beteiligten Seiten Partei ergreifen zu wollen.
Dass weder der Westen, die Nato, Russland noch die Ukraine dabei gut wegkommen, ist nicht verwunderlich. Die Autoren sind dem linken Spektrum zuzuordnen. Als zusätzliche Grundlage, sich eine differenzierende Meinung zu bilden, die nicht nur die propagandistischen Sichtweisen der beteiligten Staatsgewalten und deren Interessen berücksichtigt und bedient, dürfte der Text allemal taugen.
Sarva mangalam – Mögen alle Wesen glücklich sein
04. Februar 2022
Impressionen:
Meditation auf dem Beatenberg
Ein Film stellt das Meditationszentrum Beatenberg vor. Interessant für alle, die daran denken, die eigene Praxis unter kundiger und vielfältiger Anleitung zu vertiefen. Kurze und längere Retreats sind möglich. Und das Ganze in einer fantastischen Landschaft.
Zum Programm des Zentrums geht es hier.
Es gibt bei einigen diesjährigen Retreats noch freie Plätze. Selbst wenn man auf der Warteliste steht, sind die Chancen nicht schlecht, doch noch einen Platz zu ergattern. Dies ist dem Verfasser gerade geschehen. Freu!

Foto: © Rüdiger Meier
30. Januar 2022
Der fünfte Dalai Lama und der Kunsthandel

Was so alles passieren kann, wenn mit Bronzefiguren des fünften Dalai Lamas (1617-1682) Geschäfte gemacht werden.
Ein interessanter Blick in den internationalen Kunsthandel. Die FAZ vom 29. Januar 2022 berichtet.
5. November 2021
Buddhistische Kunst und Geschichte
Im Museum der Kulturen in Basel findet noch bis zum 23. Januar 2022 die Ausstellung „Erleuchtet. Die Welt der Buddhas“ statt.
Auf der Homepage des Museums gibt es ein sehr schön gemachtes und ansehenswertes Digitorial über die historischen Entwicklungen des Buddhismus in Asien. Dies bietet eine gute Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck über die Strömungen und die Ikonographie zu verschaffen.

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