28. November 2024: Eine buddhistische Ethik

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Impuls und Austausch:
Wir Menschen sind geschaffen, in Gesellschaft miteinander zu leben; wir sind aufeinander angewiesen, leben voneinander, beackern miteinander die Erde und verbrauchen miteinander ihren Ertrag. Man mag diese Einrichtung der Natur als Vorzug oder als Benachteiligung gegenüber fast allen anderen Tieren bewerten: die Abhängigkeit des Menschen von den Menschen besteht, und sie zwingt unsern Instinkt in soziale Empfindungen. Sozial empfinden heißt somit, sich der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Menschen bewußt sein; sozial handeln heißt im Geiste der Gemeinschaft wirken.“ – Aus: Erich Mühsam (1878 Berlin – 1935 KZ Oranienburg): Appell an den Geist

Ethische Regeln existieren stets in sozialen Zusammenhängen, sonst wären sie ja nicht nötig. Meist werden Moral und Ethik von der gesellschaftlich herrschenden Gruppe entwickelt und durchgesetzt, handelt es sich doch oft um Empfehlungen, trotz der erlebten Beschränkungen und Zwänge mit den gegebenen Umständen zurechtzukommen. „Du sollst nicht stehlen“ setzt schließlich ein Privateigentum und somit den Ausschluss anderer und gleichzeitig Armut/Mangel voraus (und es geht hier nicht um die berühmte Zahnbürste). Eine der ethischen Regeln im Buddhismus lautet, nicht zu nehmen, was nicht (freiwillig  und ausdrücklich) gegeben wurde. Interessant könnte sein zu überlegen, inwieweit beispielsweise die „silas“ (ethische Regeln für Ordinierte und Laien) mit den gesellschaftlichen Formationen zusammenhängen und ob und wie sie heutzutage in den marktwirtschaftlichen Gesellschaften sinnvoll mit Inhalt gefüllt werden können.

Spannend könnte auch z. B. die Frage sein, inwiefern Elemente des edlen achtfachen Pfades wie rechter Lebenserwerb und nicht zu nehmen, was nicht gegeben wurde, heute in Einklang gebracht werden können.

Grundlage des Gesprächs wird ein Text Prof. Karl Heinz Brodbecks über buddhistische Ethik sein („Auf die Absicht kommt es an“). Er wird am Abend vorliegen.

Nach dem Impuls besteht Gelegenheit zum Austausch darüber.

Wir beenden den Abend mit einer kurzen Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.

Ende: gegen 21:00 Uhr

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Im Anschluss besteht wieder die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Early“ in der Oberstadt zusammenzukommen.

Gedanken für die Woche

„Den Geist zu zähmen bedeutet nicht, Gedanken oder Gefühle zu unterdrücken, sondern sie zu transformieren. Wenn wir uns auf unsere Emotionen einlassen, können wir sie auflösen, sie befreien und unsere eigene Weisheit erkennen.“ 
– Lama Tsültrim Allione

______________________

Diese Einladung kannst du auch online oder auf unserer Homepage unter Programm lesen.

Hinterlasse einen Kommentar