16. Oktober 2025: Alltagspraxis

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Vortrag und Gespräch

In unseren Austauschgesprächen wird immer wieder deutlich, dass es vielen schwerfällt, eine tägliche Meditationspraxis zu etablieren. Im gefüllten Alltag eine Lücke für das Sitzen zu finden, ist nicht immer einfach. Für all jene, die das gut kennen, gibt es eine freudige Nachricht: Neben der Entwicklung innerer Sammlung (samatha) ist die Praxis der Einsicht (vipassanā) ebenso wichtig auf dem Weg zu mehr Frieden, Freiheit und Freude. Und diese Einsicht lässt sich fast überall und jederzeit üben – beim Spazieren, Trainieren, Putzen, Autofahren und sogar, so der Buddha, wenn das Haus voller Kinder ist.

Zum Reflektieren und Kontemplieren braucht es nur einen wachen, neugierigen Geist und den Willen, die Wirklichkeit so kennenzulernen, wie sie ist. Um uns dieser Praxis zu nähern, wollen wir uns an diesem Donnerstag vier der fünf Dinge anschauen, über die man, so rät der Buddha, häufig reflektieren sollte: Altern, Krankheit, Tod und Vergänglichkeit.

Das mag auf den ersten Blick etwas düster klingen, doch hoffentlich werden wir erkennen, wie viel Licht diese Reflexion in unser Leben bringen kann – sei es durch die resultierende Weisheit allein oder durch die geweckte Motivation, achtsam und wachsam zu leben. Denn:

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Selbst oder Nicht-Selbst

Der Vortrag der letzten Woche beruhte auf einem Text Fred von Allmens. Wer sich noch einmal in Ruhe mit Mana – Dünkel oder dem vergleichenden Geist beschäftigen möchte, findet Freds Vortrag auf seiner Homepage. Fred, wie auch die meisten anderen Lehrerinnen und Lehrer leben vollständig von unserer Großzügigkeit, dana. Deshalb sollte beim Herunterladen eine Spende erwogen werden. Nur so kann das Prinzip, dass buddhistische Unterweisungen kostenlos angeboten werden, aufrechterhalten werden. Alles dazu Notwendige findet sich hier.

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Nicht-Selbst ist Sicherheit

Wir sollten diese Themen Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbstheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind nicht nur Geschichten für alte Leute oder Worte, die rezitiert werden, wenn jemand stirbt. Es handelt sich hier um Themen, die wir alle aufgreifen und in unserem täglichen Leben anwenden müssen. Jeder, der im Stande ist, sein oder ihr Verständnis von Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbstheit anzuwenden, um mit seinem Leben klarzukommen, besitzt den ultimativen Antikörper. Für so jemanden können sich Sinnesobjekte nicht in Gift verwandeln. So jemand besitzt Sicherheit (khema). Beachtet, dass der Buddha nicht das Wort „glücklich“ gebraucht hat, denn dieses Wort kann uns in die Irre führen oder sogar täuschen. „Sicher“ ist gut genug. Es bedeutet frei und friedvoll zu sein.
– Buddhadasa Bikkhu: Kernholz des Bodhibaums – Suññatā verstehen und leben, Buddhistische Gesellschaft München (Hg.), 2017, S. 120

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Auf Instagram sind wir ebenfalls zu finden, auf „X“ nicht.

9. Oktober 2025: Mana – Der vergleichende Geist

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten). Vielleicht mit ein paar kleinen Impulsen das Thema des Abends betreffend.

An diesem Donnerstag wird es wieder einmal einen klassischen Vortrag zu einem buddhistischen Kernthema geben:
„Mana“, der vergleichende Geist.

Das Paliwort „Mana“ wird oft mit Dünkel oder Einbildung übersetzt. Auf der Suche nach Bestätigung und Abgrenzung agiert unser Geist auf sonderbare Weise. Er vergleicht sich mit anderen und stellt dabei selbst(?)bewusst fest, genauso gut, besser oder schlechter zu sein. In welche Richtung es geht, spielt für das „Selbst“ keine entscheidende Rolle. Meist fühlt es sich gut an, sich überlegen zu fühlen oder wenigstens für gleichwertig („kann ich doch auch“). Aber auch der Eindruck nicht mithalten zu können, kann zur Selbstbestätigung benutzt werden („das habe ich doch gar nicht nötig…“). Die Techniken und Hintergründe des vergleichenden Geists sollen heute Abend etwas genauer beleuchtet werden.

Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über die Impulse zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Die Teilnahme an unseren Abenden stets kostenlos, auch wenn wir uns über eine kleine Spende für neue Sitzkissen etc. freuen.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Zukunft

Wir sind im Herbst angekommen, die Zeit, in der viele Retreathäuser und Meditationszentren ihre neuen Jahresprogramme bekanntgeben. So geschehen bereits beim Seminarhaus Engl in Niederbayern. Das Programm für 2026 ist jetzt online und Anmeldungen können ab sofort getätigt werden.

Auch das Meditationszentrum Beatenberg (Schweiz/Berner Oberland) hat eine Programmvorschau bereitgestellt. Anmeldungen sind ab 21. Oktober möglich.

Beide Häuser können von Herzen empfohlen werden. Die Programme sind vielfältig und nicht an nur eine Tradition gebunden.

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Vergangenheit

Obwohl sich Stephen Batchelor in seinem neu erschienenen Buch „Buddha, Socrates, and us – Ethical Living in Uncertain Times“ mit zwei Denkern und Pragmatikern beschäftigt, die räumlich getrennt, aber nahezu zeitgleich im 5. Jhdt vor Beginn unserer Zeitrechnung gelebt haben, steht er damit mitten in der Gegenwart. Stephen lebt schließlich in der Jetztzeit und überlegt in seinem Werk, wie heute ein blühendes Leben auf ethischer Grundlage gelebt werden kann. Da haben die Beiden uns auch heutzutage noch einiges zu sagen. Das Buch gibt es bislang nur in der englischen Originalfassung – im Onlinehandel ist es gerade für 15,99 € im Angebot – wird aber sicher über kurz oder lang auch in deutscher Sprache erscheinen. Die erste Lektüre ist auf jeden Fall sehr anregend und erhellend. Ein Exemplar befindet sich bereits in unserer Bibliotheksliste.

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Gegenwart

Prüfe regelmässig die Einstellung im meditierenden Geist. Wir sind uns sowohl des Guten wie auch des Schlechten gewahr und betrachten beides. Meditation bedeutet zu akzeptieren, was immer entsteht, ob „gut“ oder „schlecht“, und es auf entspannte Weise zu beobachten.

Ist es Meditation, wenn es uns nach etwas verlangt, das uns gut erscheint, oder wenn wir etwas ablehnen, das wir als schlecht erachten? 

Es ist nicht richtige Praxis, wenn wir versuchen, die Art von Erfahrung zu erschaffen, die wir möchten. Wir versuchen, das was geschieht so zu verstehen und zu beobachten, wie es ist.

Wenn der Geist müde und elend ist, ist etwas in unserer Praxis unausgeglichen oder es fehlt etwas. Es wird schwierig zu meditieren, wenn sich der Geist angespannt oder beengt anfühlt. Prüfe, wie du meditierst, wenn du merkst, dass dein Geist oder dein Körper müde wird. Ist die richtigeEinstellung im Geist anwesend?

Der meditierende Geist ist entspannt und friedvoll. Nur mit einem leichten und freien Geist ist es möglich zu meditieren.

Was macht der Geist? Welche Arbeit macht er? Ist er in Gedanken verloren? Ist er gewahr?

Versuche nicht, den denkenden Geist als Fehler zu sehen – du versuchst nicht, das Denken anzuhalten. Stattdessen versuchst du, Denken zu erkennen, wenn Denken da ist.

[…] Wenn das Beobachten mit der richtigen Einstellung geschieht, dann ist jedes Objekt das richtige Objekt.

– Sayadaw U Tejaniya: Dhamma überall – Jeden Moment mit Gewahrsein+Weisheit willkommen heissen, Verein Vipassana Publikationen (Hg.), 2017, S. 66 f.

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2. Oktober 2025: Geführte Meditation

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit einer angeleiteten Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten). Ergänzend gibt es Hinweise zu Hintergrund und Technik buddhistischer Meditationsübungen.

Was ist eigentlich gemeint mit „Achtsamkeit“, dem Begriff, der gerade so inflationär benutzt wird?
Nyanaponika Mahathera (1901-1994), ein in Hanau geborener Mönch der Theravada Tradition, sagt dazu:

„Reines Beobachten ist das klare unabgelenkte Beobachten dessen, was im Augenblick der jeweils gegenwärtigen Erfahrung (einer äußeren oder inneren) wirklich vor sich geht. Es ist die unmittelbare Anschauung der eigenen körperlichen und geistigen  Daseinsvorgänge, soweit sie in den Spiegel unserer Aufmerksamkeit fallen. Dieses Beobachten gilt als ‚rein‘, weil sich der Beobachter dem Objekt gegenüber rein aufnehmend verhält, ohne mit dem Gefühl, dem Willen oder Denken bewertend Stellung zu nehmen und ohne durch Handeln auf das Objekt einzuwirken.“ (Nyanaponika: Geistestraining durch Achtsamkeit, Beyerlein & Steinschulte, 7. Aufl. 2007, S. 26)

Buddhistische Meditation ist also keine Wellnessübung, sondern eine Praxis des genauen Hinschauens, die jede Erfahrung ohne Vor- und Nach-Urteile zur Kenntnis nimmt, solange sie andauert. So entsteht im Laufe der Zeit die intuitive Einsicht in die Natur der Dinge, die Herz und Geist von den Täuschungen befreien kann. Ein Versuch lohnt sich also! Vielleicht wird sogar mehr daraus.

Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über die Praxis zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Die Teilnahme an unseren Abenden stets kostenlos, auch wenn wir uns über eine kleine Spende für neue Sitzkissen etc. freuen.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Bewusst anmelden

Wer mal wieder etwas tiefer in die Meditation einsteigen möchte, hat dazu am Samstag, 15. November Gelegenheit. Dann wird es unseren 6. Praxistag geben. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung, damit wir Raum und Verpflegung gut planen können. Eine gesonderte Einladung wird in Bälde versandt.

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Bewusst lesen I

Die neue Ausgabe von „Buddhismus aktuell“ ist gerade erschienen. Einige Beiträge stehen auch online zur Verfügung und können hier angesehen werden.

Bei Interesse können das aktuelle Heft und auch ältere Ausgaben bei uns ausgeliehen werden. Einfach rechtzeitig vor einem Donnerstag Bescheid sagen. Email genügt.

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Bewusst lesen II

Die Liste der ausleihbaren Bücher ist endlich mal wieder aktualisiert worden und kann hier eingesehen werden.

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Bewusst sein

Wenn aber die Bewusstheit als nackt und frisch beschrieben wird, dann bedeutet das, dass sie ohne jede Parteilichkeit ist. Unparteilichkeit, Gleichmut bedeuten zu akzeptieren, dass was immer kommt, kommt. Das bedeutet daher, einen Weg zu finden, das, was da ist zu erfahren, ohne darauf zu reagieren. Die Reaktion auf ein Erstehen ist ein anderes Erstehen. Wenn aber die Reaktion sich anfühlt wie wir selbst, wenn wir das Gefühl haben, wir müssen es tun, dann betreten wir jenen Pfad der Verwirrung, der darin besteht, etwas Bewegliches als Basis für unsere wahre Identität zu nehmen. Es bleibt uns dann nichts anderes übrig, als zu versuchen, diese zu stabilisieren.
[…] So lange wir in Impulsen und Reaktionen befangen bleiben, haben wir keine Freiheit. Wir können wählen, etwas zu tun, insbesondere wenn es in Beziehung zu anderen nützlich erscheint, das ist sehr verschieden von der Unvermeidlichkeit, die mit der Empfindung eines Impulses, dass wir es tun müssen, einhergeht. Das ist die Freiheit, nach der wir Ausschau halten.

– James Low: Zuhause im Spiel der Wirklichkeit, edition khordong im Wandel Verlag, 2013, S. 121 f.

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25. September 2025: Ladakh – Dem Himmel so nah

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten).

An diesem Donnerstag gibt es anstelle der Erörterung eines buddhistischen Themas einen Reisebericht aus einem buddhistischen Land. Drei von uns waren im Sommer in Ladakh (im Nordwesten Indiens). Die Reise wurde von Lama Samten organisiert und geführt. Sabine wird von ihren Eindrücken und Begegnungen berichten und dies mit wunderschönen Fotos untermalen.

Ladakh das „Land der hohen Pässe“ ist mit seinen Bergen, tiefen Schluchten, Mondlandschaften und  grünen Oasen eine faszinierende Landschaft. Die vielen buddhistischen Klöster liegen malerisch auf Hügeln und sind reich an kulturellen Schätzen. Die Herzlichkeit der Bewohner ist spürbar und die alten tibetisch-buddhistischen Traditionen werden im Alltag gelebt. 

Die Reise führt durch das Industal mit seinen schönen Klöstern, bis zum Aryan Valley und über den zweithöchsten Pass der Welt, den Khardung-La Pass, bis ins Nubratal. Dort sind Sanddünen zu finden, Kamele und Pferde laufen über den Weg. In Zanskar ist es noch ursprünglicher. Die Klöster sind sehr alt und in Höhlen gebaut. Auf dem Landweg den Himalaya herunter zu fahren bis  Manali und weiter nach Dharamsala, dem Wohnsitz des Dalai Lamas, ist eine lange und abenteuerliche Fahrt auf Schotterpisten.

Auch Agra mit dem Weltkulturerbe Taj Mahal war einen Besuch wert, auch wenn der Monsun seine Regenschauer jeden Tag über das Land fallen ließ. 

Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über das Gehörte zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Nachlese I

Nachdem wir in der letzten Woche eine, zugegeben, kurze Einführung in die Metta Meditation gegeben haben, sei an dieser Stelle auf einen Vortrag Fred von Allmens hingewiesen, der auf der Homepage der Zeitschrift „Buddhismus aktuell“ nachzulesen ist. Er befasst sich mit den Brahmaviharas, den erhabenen befreienden Geistes- und Herzenszuständen. Der Vortrag hat den Titel „Mitfühlender Gleichmut – Befreiende Gelassenheit“. Ein entspannter Klick führt zu ihm.

Viele weitere Vorträge Freds (Audio und Text) finden sich auf seiner Website.

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Nachlese II

Vorschläge für die Metta Sätze und die Metta Sutta stehen zum Download bereit. Auf dem Blatt finden sich auch Literaturhinweise zur Vertiefung der Praxis.

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18. September 2025: Metta-Meditation

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten).

Diesmal wird es eine Mischung aus Impulsen und geführter Meditation geben. Vorstellen wollen wir die „Metta-Bhavana“. Metta gehört zu den vier unermesslichen Geisteshaltungen oder Brahmaviharas (Freundlichkeit, Mitgefühl, Mitfreude, Gleichmut), die sehr zentral für die buddhistische Praxis der Befreiung von den quälenden Herzens- und Geisteszuständen sind.

„Die Metta Karaniya Sutta ist ein sehr alter Text aus dem Pali – Kanon mit sehr eigener Sichtweise. Buddha sagt darin: Es gibt keine bessere Achtsamkeit als diese. Der Weg zu Metta ist der Weg zum Erwachen. Das ist revolutionär, besonders im Vergleich mit den Traditionen, die – vor allem Theravada – die Weisheit (pañña) in den Vordergrund stellen. Ich verwende das Wort Erwachen (engl.: awakening) als Alternative zu Erleuchtung (engl.: enlightenment ). Dieses Wort kam im westlichen Denken im 18. Jahrhundert auf. Buddha sprach nicht darüber, sondern über Erwachen – die Alternative zum Schlafwandeln. Er sagt: Wach auf zu den drei Facetten der Existenz: Unbeständigkeit (anicca), Schmerz (dukkha) und Nicht-Ich (anatta). Und das kann Metta bewirken.
Metta bedeutet nicht ‚Liebende Güte‘ , sondern Freundlichkeit, grenzenlose Freundlichkeit gegenüber allen Dingen. Buddha verlangt von uns nicht, jedermann zu lieben, sondern zu jedermann freundlich und respektvoll zu sein, sich selbst eingeschlossen. Das ist für die meisten Menschen im Westen eine große Aufgabe, weil wir uns selbst das Leben so schwer machen.“
(John Peacock)

Dem Pragmatiker Buddha folgend, werden wir den Schwerpunkt auf die Praxis der Metta Bhavana (bhavana = kultivieren) legen und einmal in Ruhe und mit Präzision erspüren, was diese Übung bei uns auslöst. Selbstverständlich ist auch diese Praxis eine, die nicht auf das Meditationskissen beschränkt bleiben sollte. Denn allein durch philosophische Erörterungen (und sie sind immer wieder wichtig) werden wir dem „Erwachen“ nicht näher kommen, dies gelingt nur durch unsere Praxis auf dem Kissen und im Alltag.

Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über das Gehörte zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Nachfragen

Anlässlich eines Treffens einiger unserer Lehrerinnen und Lehrer im Meditationszentrum Beatenberg im Berner Oberland wurden diese gefragt, worum es im Buddhismus eigentlich geht. Herausgekommen sind sehr vielfältige persönliche Aussagen darüber, warum sie sich so sehr dieser Praxis widmen. Neben den Antworten gibt es auch noch einige Filmaufnahmen der traumhaft winterlichen Landschaft um das Zentrum herum. Sehr inspirierend!
Hier geht es zum Film.

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Nachspüren

Perfekt

Du kannst es nicht perfekt machen. 
Das Leben hat die Angewohnheit, 
aufzutauchen und dich an die Vergänglichkeit zu erinnern.

Sei gnädig beim Loslassen, 
beim Aufgeben dieses perfekten Traums. 
Lass dich sanft in die Realität zurückgleiten, 
wie sie wirklich ist und in den beständigen Wandel, 
der geschieht, was immer wir tun.

Stell deine Füße wieder auf den Boden
und lass dich mit der Drehung der Erde treiben. 
Es gibt keine Perfektion außer diesem Tanz 
mit all seinen Farben, 
und nichts zu tun, außer das Leben zu leben 
und jeden Moment loszulassen.

Aus Rachel Holstead: These are not my words (eigene Übersetzung)

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Nachlegen

Dank der freundlichen Spende einiger nicht mehr benötigter Sitzkissen durch das Marburger Shambhala Zentrum und der Bestellung eines Satzes neuer Unterlagen (dank der freundlichen Spenden unserer Teilnehmer:innen) können wir hoffentlich schon in dieser Woche wieder allen einen guten Sitz anbieten. Das war in der letzten Zeit ja nicht immer möglich. Danke für eure Geduld und dass ihr euch so zahlreich mit uns auf die Dharma-Forschungsreise begebt!

Sadhu sadhu sadhu!
(in Burma übliche Redewendung (Pali): wohlgetan wohlgetan wohlgetan!)

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11. September 2025: Gleichmut und liebende Güte entwickeln

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten).

Anschließend folgt eine kurze Lesung aus dem Buch des 14. Dalai Lama „Die Essenz der Meditation“. Wir wollen das Kapitel „Gleichmut und die Wurzel Liebender Güte entwickeln“ lesen und besprechen. Dies könnte eine gute Vorbereitung für den darauf folgenden Abend sein, an dem wir die Metta Meditation vorstellen möchten.

Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass alle fühlenden Wesen glücklich sein und Leiden vermeiden wollen, entwickelt der Dalai Lama anhand des Wurzeltextes von Kamalashila den Zusammenhang von Gleichmut und nicht von Bedingungen abhängig gemachter Freundlichkeit (Pali: upekkha und metta).

„Die Schulung unseres Geistes durch die Meditation heißt nicht, den Geist mit Gewalt zu unterwerfen oder in eine Form schmieden zu wollen; dieses Training bedeutet, mit sehr großer Geduld den Geist auf Achtsamkeit, liebevolle Güte, Mitgefühl, Loslassen und geistige Großzügigkeit auszurichten. Immer und immer wieder, ohne uns ablenken zu lassen, richten wir den Geist durch die Praxis der Meditation darauf aus, die Weite zu erleben, die der Bewusstheit und der liebevollen Güte innewohnt. Zehntausend Freuden und zehntausend Sorgen mögen sich auftun – aber diese Weite, die wie die Gegenwart des Himmels ist, kann unser Leben verwandeln.“ (Sharon Salzberg: Ein Herz so weit wie die Welt, Arbor Verlag, 1999, S. 86)

Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über das Gehörte zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Nachdenken

LAUT NACHGEDACHT
mit dem Bodhi College

Perspektiven und Schritte auf dem Weg

In einer deutschsprachigen Online-Folge präsentieren wieder jeweils zwei Lehrer:innen von Bodhi College im Wechselgespräch ihre Gedanken und Anregungen zur Praxis des Dharma für Menschen von heute. 

Die Treffen finden jeweils Samstags am Nachmittag von 17:00 bis 19:00 Uhr statt. Beginn wird am 27. September sein. Mit dabei werden u. a. Yuka Nakamura, Akincano Weber, Gerit Stöcklmair und Christoph Köck sein. Allesamt profilierte Lehrer:innen des säkular ausgerichteten, von Stephen Batchelor mitgegründeten Bodhi College.
Weitere Informationen und Anmeldung auf deren Website.

Kosten: Dana, auf Spendenbasis.

Eine Teilnahme kann, aufgrund eigener Erfahrungen, sehr empfohlen werden!

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Nachspüren

Perfekt

Du kannst es nicht perfekt machen. 
Das Leben hat die Angewohnheit, 
aufzutauchen und dich an die Vergänglichkeit zu erinnern.

Sei gnädig beim Loslassen, 
beim Aufgeben dieses perfekten Traums. 
Lass dich sanft in die Realität zurückgleiten, 
wie sie wirklich ist und in den beständigen Wandel, 
der geschieht, was immer wir tun.

Stell deine Füße wieder auf den Boden
und lass dich mit der Drehung der Erde treiben. 
Es gibt keine Perfektion außer diesem Tanz 
mit all seinen Farben, 
und nichts zu tun, außer das Leben zu leben 
und jeden Moment loszulassen.

Aus Rachel Holstead: These are not my words (eigene Übersetzung)

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4. September: Unter dem Bodhibaum – Einführung in die buddhistische Meditationspraxis

Wir beginnen wie jeden ersten Donnerstag im Monat um 18:45 Uhr mit einer

Einführung in die buddhistische Meditationspraxis

„Freunde, sowohl früher wie auch jetzt ist das, was ich verkünde, nur dukkha und das rückstandslose Erlöschen von dukkha.“* (Majjhima Nikaya 22)

Was der Buddha hier vorstellt, fasst in kurzer Form zusammen, worum es ihm über 40 Jahre ging: Wir sollten erkennen, dass es dukkha (Leiden an der Vergänglichkeit aller Phänomene), Ursachen für Leiden und die Möglichkeit des Erlöschens dessen gibt. In seinem edlen achtfachen Pfad hat er den Weg dargelegt, der dazu führt. Meditation (Pali: bhavana, tib.: gom) ist eines der Elemente dieses Wegs.

In Form einer geführten Meditation besteht heute wieder die Gelegenheit, Meditation so kennenzulernen, wie sie bereits vor über 2.500 Jahren vom historischen Buddha gelehrt wurde und seitdem geübt wird. Umrahmt von ein paar Worten über den Sinn und Zweck der Übung, dient der Abend dem Kennenlernen dieser Praxis sowie der Vertiefung und Rückerinnerung für diejenigen, die damit bereits vertraut sind.

Der burmesische Meditationslehrer Sayadaw U Pandita sagt: „Bei der Meditation streben wir nach einem tieferen, klareren und genaueren Bewusstsein des Geistes und des Körpers. Dieses direkte Bewusstsein zeigt uns die Wahrheit über unser Leben und über die Natur geistiger und physischer Prozesse.“**

Die unbefangene Wahrnehmung der Moment-zu-Moment-Erfahrungen ermöglicht uns, die Natur der Erscheinungen zu erkennen und nicht mehr auf sie hereinzufallen. Dies kultivieren wir mit unserer Praxis. „Bhavana“, der Palibegriff für unsere Übung bedeutet „etwas kultivieren“. Was kultivieren wir? Eine offene innere Haltung, frei von Vorurteilen, die es ermöglicht, Erfahrungen endlich einmal nur wahrzunehmen, anstatt uns sogleich in Geschichten und Konzepte darüber zu verstricken. So, wie wir unsere Tomaten immer wieder gießen müssen, damit sie gedeihen, pflegen wir regelmäßig unseren Geist, damit er die befreiende Geschmeidigkeit zeigen kann, die in ihm angelegt ist. Der Buddha spricht von den vier satipaṭṭhānas, auf die wir unsere Achtsamkeit richten sollten: Körper, Gefühle, Geist und Phänomene. Dies ist die „besondere Haltung des Achtsamseins“ (Bikkhu Analayo), die er als den „direkten Weg zur Läuterung der Wesen“*** bezeichnet. Schauen wir sie uns an.

Beobachte deine Gedanken,
aber lasse dich nicht von ihnen verführen! ****

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Gehörte, Geübte, Gespürte und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wie stets ist dieser Abend für Neulinge und Erfahrenere gleichermaßen empfehlenswert.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

* in Buddhadasa Bikkhu: Unter dem Bodhibaum – Buddhas ursprüngliche Sicht auf die bedingte Zusammenentstehung. Buddhistische Gesellschaft München (Hrsg.), 2024, S. 3
** Sayadaw U Pandita: Im Augenblick liegt alles Leben. Buddhas Weg der Befreiung. München, 1991, S. 17

*** Buddha, zitiert nach Analayo: Der direkte Weg – Satipaṭṭhāna. Beyerlein&Steinschulte, 2010, S. 37
**** Zeichnung: Hor Tuck Loon. Aus Ashin Tejaniya: Schau niemals auf die geistigen Verunreinigungen herunter, sie lachen dich nur aus. Verein Vipassana Publikationen (Hrsg.), 2022, S. 33

Hilfreich I

Vom 2. bis 12. Oktober findet in Basthorst, in der Nähe Hamburgs, ein 10-Tage-Vipassanā-Retreat auf der Grundlage der Satipaṭṭhāna Sutta statt. Es wird von dem sehr erfahrenen Meditationslehrer und ehemaligen Mönch in der Theravadatradion Raimund Hopf geleitet.

Raimund wird systematisch durch die Satipaṭṭhāna Sutta leiten, um einen authentischen Zugang zu dieser Praxis zu ermöglichen.

Aus der Ankündigung: Dieses Retreat richtet sich an Menschen mit Meditationserfahrung und buddhistischer Orientierung. Während des ganzen Retreats wird die innere Beschäftigung mit der Einsichtspraxis aufrecht erhalten. Bewusst verzichten wir auf Eindrücke, Augenkontakt, Lesen oder Ablenkung und beschäftigen uns schrittweise mit den „Anwendungen der Achtsamkeit“ bezogen auf den Körper, die Gefühle, das Herz und die Kontemplationen der Dhammas.  
Anmeldeschluss: 4. September 2025

Anmeldung und weitere Informationen über die Website der Suttanta Gemeinschaft.

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Hilfreich II

„Mein Fokus lag schon immer darauf, wie diese Lehren im täglichen Leben angewendet werden können. Wenn mir eine Lehre nicht dabei hilft, mein tägliches Leben geschickter oder freudvoller zu gestalten, sehe ich keinen Grund, sie anzuwenden – sie mag zwar interessant sein, aber die eigentliche Frage lautet: Hilft sie mir?“

– Larry Ward (1948-2025) in „Tricycle“, Fall 2025, S. 24

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Hilfreich III

Vom 3. bis 5. Oktober 2025 findet in Marburg erneut ein Maitri-Raumgewahrsein-Wochenende statt. Angeleitet wird es wieder von Anja Hutwelker und Hans-Peter Hulliger.
Näheres zu Maitri, der Anmeldung und den Kosten findet ihr in deren Flyer.

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28. August 2025: Der 14. Dalai Lama über Geistesschulung

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Lesung und Gespräch: Geistesschulung

Da wir unser Programm etwas umgestellt haben, kommen wir an diesem Donnerstag zur „Schulung des Geistes“, wieder aus dem Buch „Die Essenz der Meditation“ des 14. Dalai Lamas.
Noch einmal der Appetithappen:

„Wir müssen erkennen, wie wichtig es ist, den Geist zu schulen. Das ergibt sich aus der fundamentalen Tatsache, dass jeder Einzelne von uns von Natur aus nach Glück strebt und kein Leid wünscht. Das sind ganz natürliche menschliche Eigenschaften, die nicht erst erzeugt werden müssen. An diesem Verlangen ist nichts Falsches. Die Frage ist, wie wir diese Ziele, glücklich zu werden, dem Leid zu entgehen, erreichen können.“

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Lesenswert

Das lange vergriffene Standardwerk „Buddhismus“ von Fred von Allmen ist als erweiterte Neuauflage erschienen. Mit vielen Ergänzungen von Lama Tilmann Lhündrup Borghardt hat es der Norbu Verlag unter dem Titel „Grundlagen des Buddhismus“ herausgegeben.

Fred hat unserer Gruppe ein Exemplar geschenkt und lässt herzlich grüßen. Bei Interesse kann es donnerstags ausgeliehen werden. Einfach vorher Bescheid sagen, dann liegt es bereit.

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Bedenkenswert

„Im Buddhismus gehen wir nicht davon aus, dass Glück und Leid von einem anthropomorphen Gott kommen. Noch entstehen sie aus dem „alten kamma“ vergangener Leben, noch sind sie eine Angelegenheit des Schicksals. Vielmehr gehen wir davon aus, dass Glück und Leiden davon abhängen, ob wir richtig oder falsch handeln, in Bezug auf das natürliche Gesetz der Kausalität (idappaccayatā), den Strom und die Verflechtung von Ursachen und Bedingungen.“

– Buddhadasa Bikkhu: Unter dem Bodhibaum. Buddhas ursprüngliche Sicht auf die bedingte Zusammenentstehung. Buddhistische Gesellschaft München (Hrsg.), 2024, S. 36

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21. August 2025: Der 14. Dalai Lama über Weisheit

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Lesung und Gespräch: Über Weisheit
Viele Religionen und Religionsstifter:innen beziehen sich auf „höchste Instanzen“, die natürlich fehlerfrei, tadellos und unhinterfragbar „absolute Wahrheiten“ verkündet haben sollen. Eine Überprüfung auf Logik, dahinterstehende Interessen und Absichten gilt bereits als Frevel und qualvolle Strafen im Dies- und Jenseits stehen ins Haus. Wie sieht dies im Dhamma, der buddhistischen Lehre von der Natur der Dinge, aus? Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, hat diesem Thema ein Kapitel in seinem Buch über die „Essenz der Meditation“ gewidmet. Mit seinen Gedanken darüber werden wir uns heute nach der Meditation beschäftigen.

Ein Appetithappen:
„Nach buddhistischer Tradition wird die Gültigkeit einer philosophischen Lehre durch logische Beweisführung erwiesen.
Der Buddha hat eindeutig erklärt:

Bikshus und Gelehrte sollten meine Worte prüfen,
Wie ein Goldschmied Gold durch Erhitzen, schneiden und Reihen prüft.
Nur dann sollten meine Worte akzeptiert werden,
Nicht aus Respekt vor mir.

Daher müssen wir uns im Prozess des Erweisens äußerer und innerer Phänomene auf Beweisführung verlassen. Es besteht keine Notwendigkeit, sich allein auf die Autorität der kanonischen Schriften zu verlassen. Was in solchen Texten gelehrt wird, kann im Lichte der Vernunft analysiert werden. Auch die Worte des Buddha stehen der Prüfung offen.“
(Dalai Lama: Die Essenz der Meditation. Praktische Erklärungen zum Herzstück buddhistischer Spiritualität. München, 2005, S. 113)

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Standpunkt

Warum … wir den Weg der Mitte neu berechnen müssen
In der aktuellen Ausgabe von Buddhismus aktuell (wir wiesen letzte Woche bereits darauf hin) findet sich ein wichtiger Artikel von Robert Pauli: Die Menschheit hat sich selbst und den gesamten Planeten an den Rand der Klimakatastrophe manövriert. In einer solchen Situationen stellen sich buddhistisch ganz neue Fragen, erklärt Robert Pauli, Umweltaktivist und engagiert im Jungen Buddhistischen Netzwerk. Was bedeutet es, in einer Welt der Klimakipppunkte den Weg der Mitte zu gehen?

Roberts Artikel ist online abrufbar.

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Gegenstandpunkt

Achtsamkeit ist im Mainstream angekommen und wird von Promis wie Oprah Winfrey, Madonna und Angelina Joli empfohlen. Während Meditationslehrer:innen Mönche, Nonnen und Neurowissenschaftler:innen mit CEOs beim Weltwirtschaftsforum in Davos zusammenkommen, haben die Vordenker:innen dieser Bewegung einen missionarischen Eifer entwickelt. So hat Jon Kabat-Zin, der Erfinder des Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), größere Ambitionen als die Überwindung von Stress. Schließlich prophezeit er, dass diese hybride Mischung aus wissenschaftlicher und meditativer Disziplin ‚das Potenzial hat, eine universelle oder weltweite Renaissance zu entfachen‘. Achtsamkeit ‚könnte tatsächlich die einzige Hoffnung sein, welche der Spezies und dem Planeten bleibt, um die nächsten paar 100 Jahre zu überstehen‘, verkündet er.

Worum handelt es sich also bei diesem Allheilmittel? Unter der Überschrift ‚The Mindful Revolution‘ (Die Achtsame Revolution) lichtete das Nachrichtenmagazin Time 2014 eine junge, blone Frau auf seiner Titelseite ab, die Glückseligkeit ausstrahlte. Der zugehörige Artikel beschrieb eine Schlüsselszene der standardisierten Lehrinhalte von MBSR, nämlich das bewusst langsame Verspeisen einer Rosine: „Das Vermögen, sich für wenige Minuten auf eine einzige Rosine zu konzentrieren, ist nicht albern, wenn die dafür notwendigen Fähigkeiten der Schlüssel für Durchsetzungsfähigkeit und Erfolg im 21. Jahrhundert sind“, erklärte die Autorin.

Demgegenüber bleibe ich skeptisch. All das, was in unserer ungerechten Gesellschaft Erfolg verspricht, aber keine Änderungen einfordert, ist nicht revolutionär. Es bietet Menschen lediglich ein Hilfsmittel, um das tägliche Leben zu meistern. Schlimmstenfalls könnte es die Lebensumstände sogar verschlechtern. Statt zu radikalem Handeln anzuregen, wird behauptet, dass die Ursachen von Leid überwiegend bei uns selbst zu suchen seien und nichts mit den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu tun hätten, die unser Leben prägen. Und dennoch glauben Achtsamkeitsfanatiker:innen, dass das genauere Achten auf den aktuellen Moment bei gleichzeitigem Verzicht auf Werturteile die revolutionäre Kraft in sich trage, die gesamte Welt grundlegend zu verändern. Das ist eine ausgesprochen märchenhafte Vorstellung.“
Ronald E. Purser: McMindfulness – Wie Achtsamkeit die neue Spiritualität des Kapitalismus wurde. Mabuse Verlag, Frankfurt/M., 2021, S 7

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Seltener Standpunkt

Bücher müssen keinesfalls zwingend bei Onlineriesen bestellt werden. In Marburg gibt es (noch) einige Buchläden (z. B. Buchladen Roter Stern, Am Grün 28-30 oder Sirius in der Barfüßerstraße 13), die kompetent und persönlich beraten und innerhalb eines Tages jedes verfügbare Buch besorgen.

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14. August 2025: Der 14. Dalai Lama über „Geistesschulung“

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Lesung und Gespräch:
„Die Essenz der Meditation“ so lautet der Titel des Buches des 14. Dalai Lamas aus dem heute ein Kapitel vorgelesen und besprochen werden soll. Darin geht es um „Schulung des Geistes“.

„Wir müssen erkennen, wie wichtig es ist, den Geist zu schulen. Das ergibt sich aus der fundamentalen Tatsache, dass jeder Einzelne von uns von Natur aus nach Glück strebt und kein Leid wünscht. Das sind ganz natürliche menschliche Eigenschaften, die nicht erst erzeugt werden müssen. An diesem Verlangen ist nichts Falsches. Die Frage ist, wie wir diese Ziele, glücklich zu werden, dem Leid zu entgehen, erreichen können.“

Das Thema bildet somit eine Ergänzung der Einführung in die Meditationspraxis der letzten Woche.

Da gerade drei unserer Mitglieder von einer Reise nach Ladakh zurückgekehrt sind und das Glück hatten, den 14. Dalai Lama dort persönlich treffen zu können, liegt es nahe, diesen und auch den nächsten Abend ihm zu widmen, zumal er Anfang Juli seinen 90. Geburtstag feiern konnte.

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Nachtrag

Letzte Woche gab es wieder eine Einführung in die buddhistische Meditationspraxis. Der kurzer Leitfaden mit Ergänzungen und einer kurzen Literaturliste, der an diesem Abend auslag, kann nun heruntergeladen werden.

Gewiss

Die neue Ausgabe der Zeitschrift der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) ist erschienen und enthält wieder einige interessante Artikel und Meldungen aus der Welt des Dharma. Viele Texte sind auch online zugänglich. Wir haben ein analoges Exemplar zur Verfügung, das auf Wunsch ausgeliehen werden kann.

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Unglaublich

Etwas ein „grundlegendes Prinzip des Buddhismus“ zu nennen ist nur dann richtig, wenn es sich hierbei zum einen um ein Prinzip handelt, das auf das Erlöschen von dukkha (Schmerz, Verzweiflung, Leid) abzielt und zum anderen, wenn es eine Logik besitzt, die man selbst erkennen kann ohne anderen glauben zu müssen. Dies sind die wichtigen Merkmale einer solchen Aussage.

Der Buddha lehnte es ab, sich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht zum Erlöschen von dukkha führen. Er sprach nicht über sie. Nehmt zum Beispiel die Frage, ob es eine Wiedergeburt nach dem Tod gibt oder nicht. Was wird denn wiedergeboren? Wie wird es wiedergeboren? Worin besteht seine „karmische Erbschaft“? Diese Fragen zielen nicht auf das Erlöschen von dukkha ab. Da dem so ist, sind sie nicht die Lehre des Buddha, noch stehen sie damit in Zusammenhang. Sie liegen einfach nicht im Bereich des Buddhismus. Es hat ja auch derjenige, der nach diesen Dingen fragt, keine andere Wahl als blind jeder Antwort zu glauben, die er bekommt, denn der Antwortende wird nicht in der Lage sein, Beweise vorzulegen, sondern er wird einfach nur aufgrund seiner Erinnerung und seines Gefühls sprechen. Der Zuhörer kann es nicht selbst erkennen und muss folglich wahllos den Worten des anderen Glauben schenken. Nach und nach entfernt sich das Thema vom Dhamma, bis es etwas völlig anderes wird, das mit dem Erlöschen von dukkha nichts mehr zu tun hat.

– Buddhadasa Bikkhu: Kernholz des Bodhibaums. Buddhistische Gesellschaft München (Hg.), 2017, S. 27

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