4. Dezember 2025: Einführungsabend: Buddhistische Meditationspraxis

Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit einer Einführung in die buddhistische Meditationsübung im Sitzen, Gehen und Stehen.

Eingerahmt von kurzen Erläuterungen des besonderen Sinn und Zwecks dieser Praxis, gehen wir die verschiedenen Aspekte der Betrachtung von Atem, Körper, Emotionen und Geist in Form einer geführten Meditation durch.

Der Herbst ist nicht nur eine optisch besonders reizvolle Zeit. Neben den vielen Farbtönungen stellen sich auch die verschiedenen Gefühlstönungen (Vedana) ein in dieser sich jährlich wiederholenden Zeit des Übergangs. Die Prozesshaftigkeit als Natur der Welt und ihrer Bewohner wird uns deutlich vor Augen geführt. Von Moment zu Moment verändern sich die Farbe des Laubs und und die Farbe unseres Lebens und unseres Geistes. In der Meditation versuchen wir, dem inneren Geschehen von Moment zu Moment mit Interesse und Gelassenheit zu folgen. Auf Bewertungen und Kommentare verzichten wir und erhalten so die Chance zu intuitiver Einsicht in die Natur der Phänomene. Der burmesische Meditationslehrer Sayadaw U Tejaniya sagt dazu:
Kurz gefasst geht es bei der Achtsamkeitsmeditation nicht darum, einen laufenden Prozess anzuhalten, sondern darum, die Realität oder die Wahrheit dieses Prozesses zu verstehen. Manche versuchen, die Prozesse zu stoppen oder zu unterbrechen, wenn sie eine Menge an Konzepten bemerken. Weisheit kann so nicht entstehen. Weisheit kann nur dann erscheinen , wenn klar gesehen wird, wie die geistigen Funktionen ihre Jobs machen und wenn lobha (Gier) und dosa (Aversion) nicht dicht dahinter folgen.“ (Ashin Tejaniya: Dhamma überall, Verein Vipassana Publikationen, 2017, S. 114)

In dem Lied „Die Internationale“ heißt es, „Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun, uns aus dem Elend (dem Leiden) zu erlösen, können wir nur selber tun.“ Genau dies hat auch der Buddha gelehrt und einen Weg der Selbstbefreiung von den Täuschungen und Illusionen aufgezeigt. Heute Abend versuchen wir, einen Zipfel dieser Erkenntnis zu erwischen. Es wird also wieder spannend.

Der Abend ist für Neulinge ebenso ertragreich wie für bereits Erfahrenere.

Natürlich besteht anschließend wieder reichlich Gelegenheit über das Geübte und Gehörte zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Die Teilnahme an unseren Abenden ist einer guten buddhistischen Tradition folgend kostenlos.
Gleichwohl freut sich unser Spendenschweinchen über kleine Zuwendungen, um die Anschaffung neuer Praxismaterialien und anderer Notwendigkeiten zu erleichtern.
Ein paar Worte zum Prinzip „Dāna“.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Vorfreudiger Hinweis des Bodhi College

Yuka ist eine sehr versierte Lehrerin. Die Kurse mit ihr sind immer ein Erlebnis.

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Hinweis von Ajahn Brahm

Wenn es kein Selbst gibt, wer meditiert dann, und wer wird erleuchtet?

[…] Das Upanisā-Sutta beschreibt die buddhistische Praxis, mit der Meditation im Zentrum, als einen natürlichen Vorgang, bei dem ein Geisteszustand ein zweites Phänomen verursacht, das wiederum zu einer neuen Erfahrung führt… und das geht so weiter bis zum Ende aller Vorgänge, Nibbāna.

Niemand „macht“ die Meditation. Meditation ist das, was geschieht, wenn der „Macher“ aus dem Weg geht, wobei ein natürlicher Urasache-Wirkung-Prozess in Gang kommt, der Stufe für Stufe weiterläuft bis zur Erleuchtung.

Viele Teile in dieser Kette geistiger Ereignisse sind angenehme Zustände: Freude (pāmojja), Entzücken (pīti) und Glück (sukha). Dadurch wird hervorgehoben, dass die Meditation – nach den Anleitungen des Buddha, im Gegensatz zu denen mancher späterer buddhistischer Lehrer – ein erfreulicher Vorgang ist, voller Ekstase. Wie könnte man das Leiden besser ein für allemal beenden als mit einer Methode, die von einer Glückseligkeit zur anderen führt!

Niemand wird erleuchtet, genauso wenig wie ein Mangobaum eine süße und köstliche Mangofrucht wird. Erleuchtung ist das Ende eines selbstlosen Prozesses, der vom Buddha in diesem Sutta anschaulich beschrieben wird.

Bring die Lawine tiefer und glückseliger Meditationszustände jetzt ins Rollen! Beende deine Verblendung, indem du dieses Buch liest. Geh aus dem Weg und beobachte, wie der Ursache-Wirkungs-Prozess dich abwickelt!

– Ajahn Brahm im Vorwort zu Bikkhu Brahmāli: Abhängiges Entstehen – Abhängige Befreiung, Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2014, S. 29 f.

Das Büchlein ist Dhamma-Dāna und kann kostenlos vom Verlag bezogen bzw. heruntergeladen werden. Die Erwägung einer Spende führt definitiv aus dem Bereich der hungrigen Geister heraus.

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