
Einladung zur Meditation
Wir beginnen wieder um 18:45 Uhr mit Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20-10-20 Minuten). Vielleicht mit ein paar kleinen Impulsen das Thema des Abends betreffend.
An diesem Donnerstag wird es wieder einmal einen klassischen Vortrag zu einem buddhistischen Kernthema geben:
„Mana“, der vergleichende Geist.
Das Paliwort „Mana“ wird oft mit Dünkel oder Einbildung übersetzt. Auf der Suche nach Bestätigung und Abgrenzung agiert unser Geist auf sonderbare Weise. Er vergleicht sich mit anderen und stellt dabei selbst(?)bewusst fest, genauso gut, besser oder schlechter zu sein. In welche Richtung es geht, spielt für das „Selbst“ keine entscheidende Rolle. Meist fühlt es sich gut an, sich überlegen zu fühlen oder wenigstens für gleichwertig („kann ich doch auch“). Aber auch der Eindruck nicht mithalten zu können, kann zur Selbstbestätigung benutzt werden („das habe ich doch gar nicht nötig…“). Die Techniken und Hintergründe des vergleichenden Geists sollen heute Abend etwas genauer beleuchtet werden.
Natürlich besteht wieder reichlich Gelegenheit über die Impulse zu diskutieren und unsere Erfahrungen zu teilen.
Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.
Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.
Die Teilnahme an unseren Abenden stets kostenlos, auch wenn wir uns über eine kleine Spende für neue Sitzkissen etc. freuen.
Wir freuen uns auf deine Teilnahme!
Außerdem…
Zukunft
Wir sind im Herbst angekommen, die Zeit, in der viele Retreathäuser und Meditationszentren ihre neuen Jahresprogramme bekanntgeben. So geschehen bereits beim Seminarhaus Engl in Niederbayern. Das Programm für 2026 ist jetzt online und Anmeldungen können ab sofort getätigt werden.
Auch das Meditationszentrum Beatenberg (Schweiz/Berner Oberland) hat eine Programmvorschau bereitgestellt. Anmeldungen sind ab 21. Oktober möglich.
Beide Häuser können von Herzen empfohlen werden. Die Programme sind vielfältig und nicht an nur eine Tradition gebunden.

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Vergangenheit
Obwohl sich Stephen Batchelor in seinem neu erschienenen Buch „Buddha, Socrates, and us – Ethical Living in Uncertain Times“ mit zwei Denkern und Pragmatikern beschäftigt, die räumlich getrennt, aber nahezu zeitgleich im 5. Jhdt vor Beginn unserer Zeitrechnung gelebt haben, steht er damit mitten in der Gegenwart. Stephen lebt schließlich in der Jetztzeit und überlegt in seinem Werk, wie heute ein blühendes Leben auf ethischer Grundlage gelebt werden kann. Da haben die Beiden uns auch heutzutage noch einiges zu sagen. Das Buch gibt es bislang nur in der englischen Originalfassung – im Onlinehandel ist es gerade für 15,99 € im Angebot – wird aber sicher über kurz oder lang auch in deutscher Sprache erscheinen. Die erste Lektüre ist auf jeden Fall sehr anregend und erhellend. Ein Exemplar befindet sich bereits in unserer Bibliotheksliste.

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Gegenwart
Prüfe regelmässig die Einstellung im meditierenden Geist. Wir sind uns sowohl des Guten wie auch des Schlechten gewahr und betrachten beides. Meditation bedeutet zu akzeptieren, was immer entsteht, ob „gut“ oder „schlecht“, und es auf entspannte Weise zu beobachten.
Ist es Meditation, wenn es uns nach etwas verlangt, das uns gut erscheint, oder wenn wir etwas ablehnen, das wir als schlecht erachten?
Es ist nicht richtige Praxis, wenn wir versuchen, die Art von Erfahrung zu erschaffen, die wir möchten. Wir versuchen, das was geschieht so zu verstehen und zu beobachten, wie es ist.
Wenn der Geist müde und elend ist, ist etwas in unserer Praxis unausgeglichen oder es fehlt etwas. Es wird schwierig zu meditieren, wenn sich der Geist angespannt oder beengt anfühlt. Prüfe, wie du meditierst, wenn du merkst, dass dein Geist oder dein Körper müde wird. Ist die richtigeEinstellung im Geist anwesend?
Der meditierende Geist ist entspannt und friedvoll. Nur mit einem leichten und freien Geist ist es möglich zu meditieren.
Was macht der Geist? Welche Arbeit macht er? Ist er in Gedanken verloren? Ist er gewahr?
Versuche nicht, den denkenden Geist als Fehler zu sehen – du versuchst nicht, das Denken anzuhalten. Stattdessen versuchst du, Denken zu erkennen, wenn Denken da ist.
[…] Wenn das Beobachten mit der richtigen Einstellung geschieht, dann ist jedes Objekt das richtige Objekt.
– Sayadaw U Tejaniya: Dhamma überall – Jeden Moment mit Gewahrsein+Weisheit willkommen heissen, Verein Vipassana Publikationen (Hg.), 2017, S. 66 f.
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