12. Juni 2025: Gier – eine der drei Geistestrübungen

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Vortrag und Gespräch:

Die Auflösung der drei Geistestrübungen, manchmal auch Geistesgifte genannt, nimmt eine zentrale Rolle in der buddhistischen Praxis ein: Gier (Hahn), Hass (Schlange) und Verblendung/Nicht-Wissen (Schwein). In Thangkas oder Wandgemälden, die das Rad des Lebens darstellen, finden sie sich, in Tierform dargestellt, stets im Zentrum. Solange diese in unserem Geist dominieren, werden wir kein freies und entspanntes Leben führen. Da es sich „lediglich“ um Trübungen oder geistige Verunreinigungen handelt – auch wenn sie sehr hartnäckig sind – muss es möglich sein, sie zu minimieren oder gar zu überwinden.

Beim Erläutern der zweiten edlen Wahrheit spricht Gotama davon, dass „der sinnliche Durst, der Daseinsdurst, der Nichtseinsdurst“ (Pali: tanha) für unser Leiden verantwortlich ist (SN 56.11). Dazu gesellen sich dann noch die Gier, der Geiz (Pali: lobha). Sind wir darin gefangen, folgt uns das Leiden wie der Karren dem Ochsen.

Wie Gier, darum soll es heute gehen, entsteht und wie ein heilsamer Umgang damit aussehen könnte, wollen wir an diesem Abend im Anschluss an Gioias Vortrag besprechen.

Darstellung der drei Geistestrübungen in einem Wandgemälde im Kloster Thiksey bei Leh in Ladakh

Der burmesische Meditationslehrer Sayadaw U Tejaniya empfielt: „Lass dich nicht von Gier leiten. Nimm dir Zeit, um etwas über Gier zu lernen. Achte auf ihre typischen Eigenschaften. Wenn du weiter auf sie hereinfällst, wirst du niemals ihre Natur verstehen.“ (Sayadaw U Tejaniya: Schau nie auf die geistigen Verunreinigungen herunter, sie lachen dich nur aus. Verein Vipassana Publikationen, 2022, S. 161)

Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit Gier und Geiz sowie mit der Meditation, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Zukünftiges

Laut nachgedacht

Unter diesem Titel wird im Herbst, vom 27. September bis 20. Dezember, eine Reihe von Online-Veranstaltungen des Bodhi College laufen. Das ist noch etwas hin, aber manche müssen ja länger im Voraus planen.
Aus der Ankündigung:
Perspektiven und Schritte auf dem Weg
In einer deutschsprachigen Online-Folge präsentieren jeweils zwei Lehrer:innen von Bodhi College im Wechselgespräch ihre Gedanken und Anregungen zur Praxis des Dharma für Menschen von heute. 
Themen: Unter dem Titel »Schritte auf dem Weg« laden jeweils zwei der zehn Lehrenden zu einer Vertiefung der eigenen Praxis ein, bieten Kurzpräsentationen und eine Gelegenheit zu Rückmeldungen und Austausch. 
Format: Jeweils Samstag 17:00 – 19:00 (MEZ): Präsentationen und Kleingruppen 

Für Nähere Informationen und Anmeldung: siehe Homepage des Bodhi College.

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Gegenwärtiges

Aber wenn da Wachheit und Gewahrsein ist, erscheint die Erkenntnis „Dies ist mögen“. Das führt zu „Bloß weil ich etwas mag, muss ich dem nicht nachjagen. Bloß weil ich etwas nicht mag, muss ich nicht dagegen ankämpfen oder es in ein Problem verwandeln.“ Mögen ist einfach nur mögen. Nicht Mögen ist einfach nur Nicht Mögen. Mit diesem Verständnis gibt es Frieden, Weite und Klarheit. Wir sind nicht träge; wir treffen immer noch Entscheidungen. Aber diese Entscheidungen basieren auf Achtsamkeit und Weisheit, anstatt auf Reaktivität.

[…] Je mehr die Qualitäten von Gewahrsein, Wachsamkeit und Klarheit etabliert sind, desto mehr besteht die Fähigkeit, auf das Leben einzugehen, anstatt nur darauf zu reagieren. Das ist ein großer Unterschied.

Ajahn Amaro (*1956): Auf den Geist kommt es an. Der phänomenologische Zugang zur Lehre des Buddha. Muttodaya Dhamma, 2022, S. 49 f.

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