
Einladung zur Meditation
Beginn: 18:45 Uhr
Meditation im Sitzen und Gehen – manchmal auch im Stehen. (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)
Lesung und Gespräch:
Im Diamant-Sūtra, einem Teil aus dem Zyklus der Prajanaparamita Sutren führt Buddha ein ausführliches Gespräch mit dem Mönch Subhuti, in dem er ihm in Form eines Frage-Antwort-Spiels einiges erklärt. Über weite Strecken geht es ihm darum, das Anhaften an Worten und Begriffen zu untergraben, um ein tieferes Verständnis von Shunyatā (Abwesenheit von eigenständiger, dauerhafter Existenz der Phänomene) zu ermöglichen. Dieses Sūtra dürfte im ersten Jahrhundert n. u. Z. geschrieben worden sein.
Auch um das Verhalten eines Bodhisattvas (ein Wesen, das sich vollständig der Unterstützung der fühlenden Wesen auf dem Pfad der Befreiung gewidmet hat) geht es an einigen Stellen:
„Des weiteren, Subhuti, sollte ein Bodhisattva beim Ausüben von Freigiebigkeit losgelöst sein. Das bedeutet, er sollte Freigiebigkeit ausüben ohne Beachtung von äußerem Anschein, ohne Beachtung von Klang, Geruch, Berührung, Geschmack oder irgend einer Eigenschaft. Subhuti, so sollte der Bodhisattva Freigiebigkeit ausüben ohne Anhaftung. Warum? In so einem Fall ist sein Verdienst nicht zu ermessen.
Subhuti, was denkst Du? Kannst Du den gesamten Raum ausmessen, der sich ostwärts ausbreitet?
Nein Erhabener, ich kann es nicht.
Kannst Du dann, Subhuti, den gesamten Raum ausmessen, der sich südwärts, westwärts, nordwärts oder in irgend einer anderen Richtung ausbreitet, Nadir und Zenith einbegriffen?
Nein Erhabener, ich kann es nicht.
Nun, Subhuti, ebenso unermeßlich ist der Verdienst des Bodhisattvas, der Wohltätigkeit ohne Anhaftung an Erscheinungen ausübt. Subhuti, Bodhisattvas sollten in dieser Belehrung gründend ausdauern.„(https://www.prajna.de/files/Diamant_sutra_de.pdf)
An diesem Abend werden wir uns nach der Meditation das Diamant-Sūtra in Form der Erläuterungen von Thich Hat Hanh anschauen.
Es wird wieder reichlich Gelegenheit geben, über das Thema und die eigenen Erfahrungen mit der Meditation, schöne wie auch schwierige, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.
Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.
Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.
Wir freuen uns auf deine Teilnahme!
Außerdem…
Vergangenheit
Am 12. Mai war hierzulande Vollmond. Deshalb gibt es in dieser Zeit viele Vesakfeiern, mit denen Buddhas Geburt, seines Erwachens und Todes gedacht wird. Aus diesem Grunde haben wir uns am 15. Mai 2025 seiner ersten Lehrrede, Dhammacakkappavattana Sutta, mit der das Rad der Lehre in Gang gesetzt wurde und seinen letzten Worten gewidmet. Die Textgrundlage steht zum Download bereit.
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Gegenwart
Lasse den Geist, wie er ist, in seinem natürlichen Zustand. Wenn du mit dem Wunsch, es gut zu machen, etwas fabrizierst oider veränderst, führt dies nur zu Erschöpfung, wie immer du es anstellen magst. Seine Natur – strahlend, hellwach, nackt, leuchtend klar, rein, weit offen, frei von allen Benennungen und doch nicht im Widerspruch zu allen Benennungen – ist Dharmata, das kein beschreibbares Objekt ist. Lasse ihn frei in seinem natürlich klaren, selbsterkennenden, entspannten Zustand und spanne dich unter keinen Umständen an.
Siddha Orgyenpa, in: Karmapa Wangtschug Dordje: MAHAMUDRA – Der Ozean des wahren Sinnes. Edition Octopus, Münster, 2009, S. 134 f.

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