
Einladung zur Meditation
Beginn: 18:45 Uhr
Anregungen für die buddhistische Vipassana Meditation.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation üben wir diese in Form einer geleiteten Meditation. Es spielt keine Rolle, ob und wie viel Erfahrungen mitgebracht werden. Wir starten jedesmal ganz von vorn, mit dem ersten bewussten Atemzug, wenn wir mit der Praxis beginnen.
In der Anapanasati Meditation steht zunächst der Atem im Mittelpunkt der Achtsamkeit, bis sich das Feld immer weiter öffnet. So auch, wenn wir Vipassana üben. Aus der Ruhe des Samatha heraus öffnen wir unser Gewahrsein für das momentane Erleben. Alles darf erscheinen, nichts muss vermieden oder abgelehnt bzw. hergestellt werden. Dies klingt sehr anstrengungslos, scheint aber zugleich nicht einfach zu sein, weil unsere Reaktivitätsmuster sich so schnell kommentierend und bewertend zu Wort melden. Was würde ein Buddha bzw. unsere innere Weisheit (Genjo Roshi sprach letzten Donnerstag davon) jetzt wohl tun?
Wir werden gemeinsam üben und spüren, wie es sich anfühlt, in der Großen Offenheit zu verweilen.
Ajahn Chah (einer der großen Meister der thailändischen Waldklostertradition) beschrieb dies so:
„Sei einfach bloß achtsam. Gestatte allen Dingen, den ihnen gemäßen oder natürlichen Verlauf zu nehmen. Dann wird dein Geist stiller und stiller, wo du auch sein magst. Er wird so still wie ein klarer Waldteich. Dann werden alle Arten von großartigen und seltenen Tiere an diesen Teich herankommen, um aus ihm zu trinken. So wirst du die Natur aller Dinge in der Welt verstehen lernen. So wirst du viele wundervolle, sonderbare Dinge kommen und gehen sehen. Aber du wirst still bleiben. Probleme werden entstehen. Aber du wirst sie durchschauen. Dies ist das Glück eines Erwachten.“
Im Anschluss besteht genügend Zeit für Fragen zu Meditation und allem, was man schon immer über die Unterweisungen des Buddha wissen wollte.
Den Abend beenden wir mit einer kurzen Phase der wertschätzenden Stille und der Widmung.
Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.
Natürlich ist die Teilnahme an unseren Abenden wie stets kostenlos.
Wir freuen uns auf deine Teilnahme!
Außerdem…
Lesen
Die Buddhistische Gesellschaft München (BGM) gibt als Dhamma-Dana, also kostenlos bzw. gegen Spende, viele Dhamma-Bücher heraus. Sie haben uns drei Bücher von Buddhadasa Bikkhu (1906-1993) zur Verfügung gestellt. Er war einer der wichtigsten und einflussreichsten buddhistischen Lehrer Thailands. Buddhadasa verband die Lehren des frühen Buddhismus mit denen des späteren Mahayana. Seine Werke und Unterweisungen werden heute in den „Buddhadasa Indapanno Archives“ in Bangkok bewahrt, studiert, gelehrt und geübt. Denjenigen, die einmal Gelegenheit haben, nach Bangkok zu kommen, sei ein Besuch dieses Orts empfohlen. Er liegt wunderbar eingerahmt von tosendem Verkehr auf der einen und einem großen Park auf der anderen Seite. Ein perfekter Praxisort also.
- Unter dem Bodhibaum – Buddhas ursprüngliche Sicht auf die bedingte Zusammenentstehung
- DHAMMA-SOZIALISMUS – Eine Zusammenfassung seiner Vorträge zu Dhammic Socialism
- Kernholz des Bodhibaums – Suññatā verstehen und leben
Bei Interesse können sie ausgeliehen werden. Eine kurze Mitteilung vor dem Donnerstagabend genügt.

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Lesen und bedenken
Die Worte „spirituell“ und „geistig“ haben sehr verschiedene Bedeutungen. „Geistig“ bezieht sich auf die geistigen Faktoren, die mit dem Körper verbunden und in Beziehung zu ihm stehen. Wenn wir an einer geistigen Krankheit leiden, gehen wir in ein psychiatrisches Krankenhaus oder eine Nervenheilanstalt. Das ist keine spirituelle Angelegenheit. Das Wort „spirit“ (Geist, Geist-Herz) hat hier nichts mit einem Geist oder einem Wesen zu tun, das Menschen besetzt. Hier bezieht es sich auf die subtilen Aspekte des Geistes, der krank ist durch die Kraft der in ihm wirkenden Herzenstrübungen, besonders durch Ignoranz und falsche Anschauung. Der Geist, der sich aus Unwissenheit oder falscher Ansicht zusammensetzt, leidet an der spirituellen Krankheit; er sieht falsch. Falsches Sehen veranlasst den Geist, falsch zu denken, falsch zu reden und falsch zu handeln. Folglich drückt sich die Krankheit gerade in falschen Gedanken, falscher Rede und falschen Handlungen aus.
Euch wird sofort auffallen, dass jeder ohne Ausnahme die spirituelle Krankheit hat. Soweit es körperliche und geistige Krankheiten betrifft, so treten diese nur in manchen Menschen zu bestimmten Zeiten auf. Sie sind nicht so schrecklich. Sie verursachen nicht das beständige Leid bei jeder Einatmung und jeder Ausatmung, wie es die spirituelle Krankheit tut. Körperliche und geistige Krankheiten werden deshalb im Buddhismus nicht behandelt. Die Lehren des Buddha sind die Heilmittel für die spirituelle Krankheit und der Buddha ist der Arzt des „Geist-Herzens“ (spirit).
Buddhadasa Bikkhu: Kernholz des Bodhibaums. BGM, 2017, S. 33

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