
Einladung zur Meditation
Beginn: 18:45 Uhr
Heute wird es um den edlen Achtfachen Pfad gehen. Er ist das letzte Glied der vier Edlen Aufgaben, die der Buddha den Praktizierenden für seinen Befreiungsweg vorschlägt. Bikkhu Anālayo sagt über sie: „Jede der vier Edlen Wahrheiten stellt ihren eigenen Anspruch an die Übenden: dukkha muss ‚verstanden‘, seine Ursachen ‚aufgegeben‘, sein Aufhören ‚verwirklicht‘ und der konkrete Pfad zu dieser Verwirklichung ‚entfaltet‘ werden.“ (Bikkhu Anālayo: Der direkte Weg – Satipatthāna. Beyerlein & Steinschulte, 2024, S. 275)
Der Weg im Einzelnen: „Der edle Achtfache Pfad beinhaltet Rechte Erkenntnis, Rechte Gesinnung, Rechte Rede, Rechtes Tun, Rechten Lebenserwerb, Rechtes Bemühen, Rechte Achtsamkeit und Rechte Sammlung. Der Begriff ‚Pfad‘ legt eine Entwicklung nahe, die wir durchlaufen können, wenn wir uns in den acht Bereichen des Geistes und des Herzens üben. ‚Pfad‘ kann aber auch zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, dass es sich bei dieser Praxis um einen linearen Stufenweg handelt, der mit Rechter Erkenntnis beginnt und mit Rechter Sammlung als letzter und höchster Stufe endet. Die Übungsbereiche sollten aber nicht derart isoliert betrachtet und geübt werden. Vielmehr wirken sie in ihrer Gesamtheit und bedingen und unterstützen sich gegenseitig. Um einen Bereich vervollkommnen zu können, müssen wir auch die andere üben.“ (Fred von Allmen: Buddhismus – Lehren, Praxis, Meditation. Theseus, 2007, S.207
Der Begriff „Rechte“ (Pali: samma) ist natürlich in keiner Weise politisch zu verstehen, sondern deutet an, dass es sich z. B. um ent-täuschte Erkenntnis handelt, eine Erkenntnis die heilsam für uns selbst und andere ist, die geübt werden sollte.
„Der Achtfache Pfad ist also eindeutig der wesentliche Kern, der das Wesen der Lehre des Buddha auszeichnet. Als der Buddha zu lehren begann, sagte er zunächst: ‚Ich habe einen mittleren Weg gefunden. Und was ist dieser mittlere Weg? Es ist der edle Achtfache Pfad.’ Und dann, ganz am Ende seines Lebens, finden wir dieselbe Aussage noch einmal gegenüber dem Mönchsnovizen Subhadda. Auf diese Weise ist der Achtfache Pfad wie das Alpha und das Omega der Lehre des Buddha. Sie beginnt und endet mit der Idee des Achtfachen Pfades.“ (Stephen Batchelor)
Heute Abend werden wir uns diesem zentralen Aspekte des buddhistischen Weges widmen.
Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zum Austausch über das Thema des Abends und alle Fragen zum Buddhismus, die gerade aufkommen.
Wir beenden den Abend mit einer kurzen Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.
Ende: gegen 21:00 Uhr
Außerdem…
BUDDHA DROP: „FRAUEN GESTALTEN BUDDHISMUS JETZT“
mit Lama Agnes Pollner
Lama Agnes Pollner engagiert sich seit über 30 Jahren im Buddhismus und ist Dharmalehrerin in der Mahamudra Tradtion. Sie lebt in Köln und wirkt in der Herz der Dinge Sangha (herz-der-dinge.de). Das buddhistische Herzens-Training ihrer Linie und die vielfältigen Online- und Präsenz-Angebote der Sangha zeigen Wege, die buddhistische Sicht ins Leben zu bringen und dabei Schritt für Schritt der Befreiung des Herzens näher zu kommen.
In ihrem Beitrag reflektiert Lama Agnes die Entwicklung des Dhamma im Westen und die besondere rolle, die Frauen dabei zukommen wird und muss. Sie beendet ihren Dharmatropfen mit dem Mantra der grünen Tara.
Den kleinen Tropfen des Dharma von Lama Agnes kann man sich auf Youtube anschauen.
Mehr findet ihr auf dem Kanal der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)
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Retreats zum Jahresende
Im Seminarhaus Engl findet vom 29. Dezember 2024 bis zum 05. Januar 2025 ein Retreat mit Christine Kalkowski statt mit dem Titel „Grüne Tara – Ein abenteuerlicher Weg in die eigene Freiheit“. Das Retreat richtet sich ausschließlich an Frauen. Es gibt noch freie Plätze!
Aus der Ankündigung: Die Tara – Praxis eröffnet uns Räume jenseits unserer Vorstellungen. Hier geht es um das Unfassbare, das Loslassen von Schuldgefühlen und Lockern unserer alten eingefahrenen Muster. Als weibliches Symbol der Transzendenz ermöglicht uns die Praxis der grünen Tara einen direkten, kraftvollen Zugang zur offenen, klaren und feinfühligen Tiefenstruktur des Geistes.
Es wird stille Meditation im Sitzen und Gehen, Rezitationen, Vorträge und angeleitete Meditationen geben. Gruppen-, Einzelgespräche und leichte Körperübungen unterstützen den Prozess.
Dieser Kurs richtet sich sowohl an Frauen (FLINTA), die die Praxis kennenlernen wollen, als auch an die, die sie vertiefen möchten. Ein Highlight dieses Kurses ist die gemeinsame Tara-Nacht zu Silvester, ein altes tibetisches Ritual, das wir gemeinsam die ganze Nacht feiern. In dieser Nacht sind auch Gäste von außerhalb ganz herzlich eingeladen, das Ritual mit zu feiern.
Christine Kalkowski, Jg. 1968, Buddhistische Meditationslehrerin im Tara libre Netzwerk um Sylvia Wetzel, leitet zwei Meditationsgruppen in Münster und bietet regelmäßig Übungstage und Retreats für Meditation an.
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Im Buddha Haus im Allgäu, dem von Ayya Khema gegründeten Zentrum, leitet Charlie Pils vom 28. 12. 2024 bis 04. 01. 2025 ein Vipassana Retreat mit dem Titel „Still ins Neue Jahr 2025“. Es besteht die Möglichkeit online teilzunehmen. Genaue Infos finden sich auf deren Homepage.
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Gedanken für die Woche

„Jedes Lebewesen wünscht sich ausschließlich Glück und keinerlei Leid. Daher besteht der Sinn und Zweck des Dharma darin, fehlerfrei aufzuzeigen, wie man sich die Ursachen für Glück – das Heilsame – aneignen und wie man die Ursachen für Leid – das Unheilsame – ablegen kann. Nur wenn wir uns von unserer Seite aus ernsthaft darum bemühen, kontinuierlich und mittels unterschiedlicher Methoden die heilsame Seite zu stärken – indem wir z. B. über Mitgefühl (karuna) und Vertrauen meditieren, aus den Schriften zitieren, logische Begründungen aufstellen sowie uns auf die [entsprechenden& Objekte konzentrieren –, können wir Schritt für Schritt solche Geisteshaltungen wie Mitgefühl in unserem Kontinuum erzeugen. Denn diese [Geisteshaltungen] entstehen nicht durch geringfügige Umstände, [ganz im Gegensatz zu den] ihnen entgegengesetzten Zuständen wie Ärger, anhaftende Begierde, Stolz oder Neid. Diese erfordern keinerlei Anstrengungen, sondern werden aufgrund von kleinlichen Umständen sofort stark auflodern, als würde man Öl als Brandbeschleuniger auf ein Feuer aus Gras und trockenem Holz gießen.“ – Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama: Die Stufen des Pfades zum Erwachen. Die Essenz meiner Lehre. Herder, 2024, S. 146
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