
Einladung zu Meditation und Vortrag
Beginn: 18:45 Uhr
Gemeinsame Meditation
Thema des Abends:
Verliebt in Mutter Erde – Buddhistische Praxis und Ökologie
mit Prof. Dr. Uli Pfeifer-Schaupp, Freiburg
Die Buddhistische Akademie Berlin Brandenburg veranstaltet einen Online Abend zum Thema Ökologie und Dharmapraxis. Wir werden uns via Zoom dazuschalten.
Aus der Ankündigung der Akademie:
„Mutter Erde ist die größte Bodhisattva„, sagt Thich Nhat Hanh. Sie schenkt uns alle Bedingungen, die wir zum Leben brauchen. Sie beschenkt uns mit Schönheit und einer unendlichen Vielfalt von Lebensformen. Sie hat unendliche Kapazitäten zur Heilung und Transformation. Das hat sie bei den vergangenen fünf Massenaussterben der Erdgeschichte bewiesen. Auch bei den gegenwärtigen Zerstörungen zeigt Gaia ihre Fähigkeiten zur Heilung und Wiederherstellung, wenn wir sie nur lassen. Wir müssen die Erde nicht retten, sie ist für uns da. Aber sind wir auch für Mutter Erde da? Wie können wir unsere Liebe zu ihr vertiefen und ihr auf geschickte Weise Ausdruck verleihen in einer Zeit der Krisen und Katastrophen? Wie können wir mit unserer Verzweiflung umgehen angesichts der gegenwärtigen und drohenden zukünftigen Katastrophen. Wie können wir uns in sinnvoller Weise um die Erde kümmern, ohne dabei auszubrennen?“
Wir sind gespannt, was Uli Pfeifer-Schaupp (emiritierter Hochschullehrer, Mitglied des Intersein-Ordens und Dharmalehrer in der Tradition von Thich Nhat Hanh) dazu zu sagen hat und welche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten er entwickeln wird.
Dass Handlungsbedarf hinsichtlich des Klimawandels und seiner Folgen, der gesellschaftlichen Armut und Verrohung, des Niedergangs der politischen und religiösen Toleranz, der Kriege in aller Welt besteht, ist offensichtlich. Der gerade veröffentlichte Emissionsbericht 2024 des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) hat ermittelt, dass die Erderwärmung um 3,1 % steigen werde und die Emissionen im Berichtszeitraum nicht gesunken, sondern weiter gestiegen sind (vgl. FAZ vom 26. 10. 2024).
Dass Buddhisten sich diesen Erscheinungen widmen und sich damit auseinandersetzen, sollte selbstverständlich sein. Über die Antworten, die aus unseren Kreisen kommen, kann trefflich diskutiert werden und sollte es auch. Die meisten Vorschläge und Kritiken bleiben im gewohnten affirmativen Rahmen. Ansätze, die über den üblichen politökonomischen Tellerrand hinausgehen und den Dingen, wie Buddha es tat und empfahl, auf den Grund gehen, sind allerdings seltener zu hören.
Ob der persönliche Verzicht auf dieses und jenes den Klimawandel aufhalten kann, ist die Frage. Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass diese Taktik hier im Norden/Westen einem Ablasshandel (Kohei Saito) ähnelt. Über die wirtschaftlichen und politischen Interessen, die sich seit sehr langer Zeit (Industrialisierung/Marktwirtschaft) klima- und menschenschädlich betätigen und sich die Welt diesen Interessen gemäß eingerichtet haben, hört man nicht sehr viel.
Deshalb sei an dieser Stelle auf das Buch von Dr. Kohei Saito, einem japanischen Philosophen, mit dem Titel „Systemsturz – Der Sieg der Natur über den Kapitalismus“ hingewiesen, das dem Redakteur gerade zugeflogen ist. Saito entwickelt und begründet darin die „Degrowth-Theorie“ und verknüpft sie mit den Erkenntnissen Karl Marx’ über die Funktionsweise einer Ökonomie, die auf dem Privateigentum beruht. Er kommt dabei ohne eine Mystifizierung und Personifikation der „Mutter Erde“ aus und hält für Buddhisten (nicht nur für sie) interessante Forschungsergebnisse bereit.
Der Abend wird sicherlich spannend und voller Einsichten sein.
Kurze Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.
Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.
Wir freuen uns auf deine Teilnahme!
Im Anschluss besteht die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Shamdan“ in der Weidenhäuserstraße zusammenzukommen.
Außerdem…
Das Seminarhaus Engl und das Meditationszentrum Beatenberg haben uns ihre Jahresprogramme 2025 in Papierform geschickt. Sie liegen ab sofort in der Biegenstraße aus.

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Last not least
„Würden Sie bitte, jetzt, überlegen, welche Eigenschaften Sie am liebsten verkörpern würden? Qualitäten wie Leichtigkeit, Vertrauen, Klarheit oder Freundlichkeit zum Beispiel? Halten Sie einen Moment inne und stellen Sie sich vor, diese Eigenschaften tatsächlich in vollem Umfang zu besitzen. Wie würde es sich anfühlen, durch Ihr Haus zu gehen, Freunde oder Fremde zu treffen, die diese Eigenschaften verkörpern? Können Sie sich vorstellen, dass andere dieselben Eigenschaften in vollem Umfang haben? Beeinflusst es Sie in irgendeiner Weise, sich diese Eigenschaften vorzustellen? Sind sie dann nicht bereits in Ihrer Erfahrung vorhanden, bereits ein Teil von Ihnen, auch wenn sie noch nicht stabil ausgeprägt sind?“
Aus: Prof. Dr. Anne C. Klein (Lama Rigzin Drölma): Being Human and a Buddha too – Longchenpa’s Sevenfold Mind Training for a Sunlit Sky, Wisdom Publication, New York City, 2023. S. 11
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