17. Oktober 2024: Anapanasati und das Gesetz der Bedingtheit

Beginn: 18:45 Uhr

Gemeinsame Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Lesung und Austausch:

Nachdem wir in der letzten Woche die wirtschaftlichen Umstände, in denen wir im Westen leben, betrachtet haben und uns die Frage stellten, wie Buddhistische Wirtschaftsethik aussehen könnte und wie wir uns in diesem Spannungsfeld von Ethik und marktwirtschaftlichen Gesetzen bewegen können, geht es heute wieder mehr um Kernfragen der Praxis.

In seinem Buch „Nur dieser Moment – Anleitungen für die buddhistische Praxis“ geht Ajahn Brahm (Schüler Ajahn Chahs und Abt des Bodhinyana Klosters in Australien) auf das Gesetz der Bedingtheit ein und wie Bedingtheit und Vergänglichkeit in der Anapanasati-Meditation erfahrbar gemacht werden können.

Ajahn Brahm versteht es meisterhaft, den Dhamma tiefgründig und bodenständig zugleich zu vermitteln. Er ist bekannt für seine anekdotenreichen, witzigen und inspirierenden Vorträge, die er meist ohne Vorbereitung hält.

In diesem Vortrag erläutert er die Schritte der Anapanasati Sutta (Die Lehrrede über die Achtsamkeit auf den Atem. Ana=Einatmen, Pana=Ausatmen, sati=Gewahrsein) und verknüpft sie mit der Idee des bedingten Entstehens und den Erfahrungen der Jhanas, den Versenkungsstufen.

Anapanasati ist eine fundamentale buddhistische Praxis, die uns dabei unterstützt, uns selbst besser kennenzulernen und den Geist zu schulen. Durch vermehrtes Gewahrsein mit dem Atem und erhöhte Achtsamkeit bei allen gleichzeitig ablaufenden geistigen Prozessen vertieft sich unser Erleben des gegenwärtigen Moments. Wir lösen uns aus dem Verstricktsein mit Vergangenem und Zukünftigem und finden in einen Zustand der inneren Ruhe und Klarheit.
Der Buddha sieht die Atemmeditation als hervorragende Methode, um ein Gewahrsein der wahren Natur aller Erfahrungen zu entwickeln und dadurch das Erwachen zu verwirklichen. Atmen ist eine wunderbare Stütze für das Gewahrsein, weil es ein von selbst ablaufender Prozess ist, der unser Empfinden spiegelt und in dem Körper und Geist verbunden sind. Wir nehmen also etwas völlig Vertrautes als Übungsgrundlage.“ (Lama Tilmann Lhündrup)

Austausch über das Thema des Abends und Zeit für Fragen zum Themenfeld „Buddhismus“.

Kurze Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Im Anschluss besteht die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Shamdan“ in der Weidenhäuserstraße zusammenzukommen.

Neuerscheinung

Im Norbu-Verlag ist am 2. Oktober ein interessantes Buch von Karma Lekshe Tsomo erschienen, das sich mit der Situation von Frauen im Buddhismus auseinandersetzt. In den meisten Traditionen wird ihnen das Leben im und mit dem Dharma/Dhamma nicht gerade leicht gemacht. Es war höchste Zeit dieses Werk wieder aufzulegen und zu aktualisieren.

Ayya Phalañāṇī schreibt in Ihrer Kurzrezension: „Als Theravada Bhikṣuṇī erfüllt mich beim Lesen dieses hervorragend recherchierten Buches große Freude, dass alle Begriffe in Pali und Sanskrit übersetzt und Theravada- wie Mahayana-Schriften zitiert werden. Dieses traditionsoffene Buch reflektiert wertungsfrei die Rolle von Frauen in buddhistischen Traditionen und macht Mut, einfach eine Tochter des Buddha zu sein, befähigt zum Höchsten.“

Das Buch kann beim Norbu-Verlag direkt bestellt werden.
Der unabhängige örtliche Buchhandel, z. B. die Buchhandlung Roter Stern in Marburg, steht natürlich auch bereit. Was könnte schöner sein, als das Buch im Laden abzuholen und gleich damit nach nebenan ins Café zu gehen und darin zu schmökern…

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Tipp für die Meditation von Sayadaw U Tejaniya:

Aus: Ashin Tejaniya: Dhamma überall

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