10. Oktober: Buddhistische Wirtschaftsethik – Eine Einführung

Beginn: 18:45

Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20 – 10 – 20 Minuten)

Vortrag und Austausch

Buddhistische Wirtschaftsethik – Eine Einführung

„Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg‘ auch keinem andern zu, lässt sich in Beziehung zu allen möglichen Arten von Lebensbedingungen in allen möglichen Teilen der Welt anwenden. Wir werden nur so lange diesen Planeten bewohnen dürfen, als wir die Natur mit Klugheit und Verständnis behandeln. Elementare Ökologie führt geradewegs zu elementarem Buddhismus.“ (Aldous Huxley).

Man könnte den letzten Satz vielleicht auch umdrehen: „Elementarer Buddhismus führt geradewegs zu elementarer Ökologie“. Angesichts der weltweiten Krisen in ökonomischer und ökologischer Sicht scheinen die Konzepte des aktuellen (kapitalistischen) Wirtschaftssystems keine Lösungsansätze für ein weltweit sozial gerechtes und ökologisch verantwortliches Wirtschaften zum Wohle des Planeten und seiner Bewohner:innen mehr zu liefern. 
Am 10. 10. 2024 wollen wir schauen, welche Erklärungen und Lösungsansätze der Dharma zum Dilemma unserer Zeit bereithält.

Wie wichtig eine kritische Betrachtung der herrschenden ökonomischen Prinzipien ist, drückte der Mitherausgeber der FAZ, Frank Schirrmacher (1959-2014), bereits 2011 aus, indem er sagte: „Realpolitik und Pragmatismus verdecken die gähnende Leere, und die Entschuldigung, Fehler machten ja auch die anderen, ist das Pfeifen im Walde. Aber es geht heute nicht allein um falsches oder richtiges politisches Handeln. Es geht darum, dass die Praxis dieser Politik wie in einem Echtzeitexperiment nicht nur belegt, dass die gegenwärtige ‚bürgerliche‘ Politik falsch ist, sondern, viel erstaunlicher, dass die Annahmen ihrer größten Gegner richtig sind.“ Er zitiert den erzkonservativen englischen Journalisten Charles Moore: „Das politische System dient nur den Reichen? Das ist so ein linker Satz, der immer falsch schien. […] Ein falscher Satz, so Moore, der nun plötzlich ein richtiger ist.“ (Frank Schirrmacher in der FAZ vom 14. 08. 2011, zitiert nach: Frank Schirrmacher: Ungeheuerliche Neuigkeiten. Blessing Verlag, 2014, S. 82)

Zeit zum Austausch und für Fragen werden wir haben.

Kurze Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Im Anschluss besteht die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Early“ in der Oberstadt zusammenzukommen.

PS:

Wer möchte, kann uns auf auf Instagram besuchen.
Diese wöchentliche Einladung zur Meditation gibt es auch als Netzversion.

Claude AnShin Thomas, ein bekannter Zen-Wandermönch wird im November 2024 in Frankfurt/Main einen Vortrag geben und ein Meditationsseminar leiten. Das wird sicherlich interessant und inspirierend sein. Nähere Infos auf der Homepage des Zaltho Sangha.

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Retreatplanung

Die Reihe der Retreathäuser und Meditationszentren, die ihre Jahresprogramme für 2025 veröffentlichen, wird langsam länger. In Auswahl sei auf die folgenden fünf nochmals hingewiesen. Viele Häuser leiden nach Corona immer noch an den erlittenen Verlusten und veränderten Gewohnheiten. Zeitige Anmeldungen könnten ihnen helfen, weiter zu machen. Alle Orte bieten einen sicheren Rahmen, laden erfahrene buddhistische Lehrerinnen und Lehrer aus verschiedenen Traditionen ein und können von uns empfohlen werden.
Aber auch in diesem Jahr finden dort noch Retreats statt, für die sich eine Teilnahme lohnt.

Seminarhaus Engl in Unterdietfurt (Niederbayern). Anmeldungen sind bereits möglich!

Meditationszentrum Beatenberg (Berner Oberland, Schweiz). Anmeldungen für 2025 sind ab ab 21. 10. 24 möglich

Haus der Stille in Roseburg bei Hamburg. Anmeldungen werden ab 5. November entgegengenommen.

Das Buddha-Haus im Allgäu (Ayya Khema) hat ebenfalls die Programmvorschau 2025 veröffentlicht. Anmeldungen sind ab 4. November möglich.

Der Bendiktushof in Holzkirchen bietet unterschiedliche Kurse an, u. a. Vipassana und Zen. Anmeldungen für 2025 sind schon möglich.

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Last not least…

Aus einem Briefwechsel Gary Snyders (*1930, Poet, Friedens- und Umweltaktivist, Zen Praktizierender) nach der Zerstörung der großen Buddhafiguren in Bamiyan (Afghanistan) im Jahr 2001:

„Lieber Gary:
Nun ja, aber, das manifeste Dharma ist inner-samsarisch
und wird vergehen.
– R.

– Ich schrieb zurück,
Ah, ja … Unbeständigkeit. Aber das ist niemals ein Grund, das
Mitgefühl und die Ausrichtung schleifen zu lassen oder das Leiden anderer zu übergehen, weil sie nur unbeständige Wesen sind. Issas Haiku geht so:

‚Diese Tautropfenwelt 
 ist nur eine Tautropfenwelt 
 und doch –‘

Das ‚und doch‚ ist unsere immerwährende Praxis. Und vielleicht die Wurzel des Dharma.“

Aus: Gary Snyder: Gefahr auf den Gipfeln. Stadtlichter Presse, 2006, S. 193

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