5. September 2024: Geführte Meditation

– Beginn: 18:45 Uhr

 – Meditation im Sitzen und Gehen

 – Einführung in die buddhistische Meditationspraxis

 – Übung und Austausch

„Um das alltäglich Erhabene zu erfahren, ist es erforderlich, die konditionierte Wahrnehmung aufzulösen, die uns darauf bestehen lässt, uns selbst und die Welt als essentiell bequem, dauerhaft, beständig und „mein“ zu verstehen. Es bedeutet, vor Leiden und Konflikt nicht zurückzuweichen, sondern diese zu umarmen. Es bedeutet, eine im Körper verankerte Aufmerksamkeit zu kultivieren und damit die tragischen, veränderlichen, leeren und unpersönlichen Dimensionen des Lebens zu betrachten, statt sich Fantasien und Selbstverherrlichung oder Selbsthass hinzugeben.“ (Stephen Batchelor: Jenseits des Buddhismus. Eine säkulare Vision des Dharma. Berlin, 2017, S. 338)

Im Rahmen einer geleiteten Meditation werden wir uns heute der meditativen Praxis im Sitzen und Gehen annähern. Im Körper verankert, versuchen wir unser Gewahrsein aufrechtzuerhalten, ohne uns durch Gedanken, Geräusche oder andere Sinneseindrücke abzulenken. Alles was in unserem Bewusstsein aufscheint, darf sein. Wir verlängern keine Erfahrung und weisen keine zurück. So entspannt sich unser Geist und Erkenntnis über seine Natur wird möglich. „Es gibt nicht Gutes, außer man tut es“, sagte Erich Kästner und hatte damit auf seine Weise recht. Manchmal allerdings besteht die (meditative) Kunst darin, eben einmal nichts zu tun. Diese werden wir heute Abend vorstellen und üben.

Ganz im Sinne des Zen-Spruchs „Zen-Geist ist Anfänger-Geist“ ist dies nicht nur ein Abend für Neulinge oder weniger Erfahrene, sondern gerade auch für „Alte Häsinnen und Hasen“ von Gewinn.

 – Anschließend besteht Gelegenheit, sich über die gerade gemachten Erfahrungen auszutauschen und über Fragen zum Buddhismus zu sprechen.

 – Kurze Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.

 – Ende gegen 21:00 Uhr.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Im Anschluss besteht die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Shamdan“ in der Weidenhäuserstraße zusammenzukommen.

Vorletzten Donnerstag gab es einen Impuls zum Thema “Immer Ärger mit dem Selbst“.
Das überarbeitete Skript mit den Zitaten liegt jetzt vor und kann heruntergeladen werden.

_________

In der Presse wurde gerade das neue Album von Laurie Anderson (Performancekünstlerin und Avantgardemusikerin) „Amelia“ besprochen und meist sehr gelobt. Das war ein Anlass, mal wieder in der Diskografie dieser Ausnahmekünstlerin zu stöbern.
2019 hat sie mit Tenzin Choegyal und Jesse Paris Smith (Tochter von Patti und Fred „Sonic“ Smith) ein sehr ungewöhnliches Album aufgenommen: „Songs From The Bardo“. Darin singt, spricht und spielt sie Stücke mit buddhistischen Inhalten. Da sie selbst seit langem praktiziert, ist dies eine sehr authentische Angelegenheit. Sie ist Schülerin von Yongey Mingyur Rinpoche, aber auch offen für andere Traditionen.
In einem stellenweise schönen Interview auf „A Sceptic’s Path to Enlightenment“ spricht sie beispielsweise begeistert von Unterweisungen von Bikkhu Analayo zur Anapanasati Sutta.
Ihre Alben finden sich auf den gängigen Streamingdiensten und natürlich auch als CD bzw. LP und seien euch ans Herz gelegt.
Der Autor hört beim Schreiben dieser Zeilen gerade die LP „Landfall“, die Laurie Anderson mit dem Kronos Quartet eingespielt hat und fühlt sich äußerst nachdenklich-beschwingt.

„Du weißt, dass der erste Buchstabe im hebräischen Alphabet Aleph ist. Und der Buchstabe Aleph hat eigentlich keinen Klang.
Es ist ein Buchstabe ohne Klang, ein mentaler Buchstabe.
Um also
Aleph zu sagen, öffnest du deinen Mund,
denkst an den Buchstaben und beginnst ihn zu sagen.
Und dann hörst du auf.
Und das ist
Aleph.“
Laurie Anderson: „Nothing Left But Their Names“

_________

Letzter Aufruf:
Sollte sich noch jemand aus dem Marburger Raum spontan entscheiden, am Anapanasati Retreat vom 5. bis 8. September im Haus der Stille in Roseburg bei Hamburg teilzunehmen, sei auf die Fahrgemeinschaft hingewiesen, die von Marburg aus angeboten wird. Es ist noch Platz.

Hinterlasse einen Kommentar