22. August 2024: Immer Ärger mit dem Ich

Beginn: 18:45 Uhr

Meditation im Sitzen, Gehen und Stehen (letzteres nach Wunsch).

Vortrag und Gespräch:

„Du dödl du – Di dödl ich“

Warum die Suche nach dem Eigenem stets so traurig endet

„The self is not something bad that we need to get rid of. As the Buddha pointed out, it has never been there in the first place.“ – Joseph Goldstein
„Das Selbst ist nicht etwas Schlechtes, das wir loswerden müssen. Wie der Buddha betonte, war es von vornherein nie da.“

In seinem legendärem Sketch „Die Jodelschule“ führt Loriot mustergültig vor, wie die Suche nach etwas Eigenem ausartet und ihr am Ende auch noch die Grundlage entzogen wird.

Wie so oft greift Loriot menschlich-allzumenschliche Schwächen und Irrtümer auf und führt sie uns in ihrer vollen Pracht vor.

Wie selbstverständlich gehen auch wir im Alltag davon aus, dass wir etwas Eigenes brauchen und eben genauso sind wie wir sind – jetzt und immerdar. Sogar Schüler antworten auf Vorschläge zur Verhaltensänderung oft mit dem Satz: „So bin ich eben, dass wird sich auch nicht ändern!“

Anstatt flexibel auf Situationen einzugehen und zu schauen, was gerade sinnvoll und heilsam sein könnte, versuchen wir unseren Erfahrungen unseren Stempel aufzudrücken, damit wir uns sicher fühlen können. Tatsächlich ist diese Suche nach Sicherheit eine Sysyphus-Arbeit. Denn kaum haben wir womöglich eine Beziehung, eine Situation stabilisiert, ändern sich die Bedingungen und wir können von neuem beginnen. Wie anstrengend!

Wenn wir nicht mehr so sehr von unseren Ich-und-Du-Vorstellungen gefangen sind, erweitert sich unser Handlungsrahmen enorm, weil plötzlich Veränderungen nicht mehr als Gefahr angesehen werden müssen, sondern als unumstößliche Bedingungen unseres Daseins akzeptiert werden können. Wie befreiend!

Heute Abend soll es einerseits darum gehen zu zeigen, wie unsere Vorstellung von einem festen „Ich“ funktioniert und andererseits zu diskutieren, wie wir uns daraus befreien können und wie unser Leben ohne diese Anhaftung an das illusionäre „ich“ aussehen könnte.

Wohlgemerkt, es geht nicht darum zu beweisen, dass wir gar nicht existieren und keine  Wesensmerkmale haben, die uns auszeichnen. Vielmehr soll es darum gehen zu überlegen, wie wir einen heilsamen Umgang damit finden und aus der „ich/mir/mein-Falle“ herausfinden können.

Kurze Abschlussmeditation mit Wertschätzung und Widmung.

Ende gegen 21:00 Uhr.

Im Anschluss besteht die Gelegenheit, zu gemütlichem Plausch und Kennenlernen im „Shamdan“ in der Weidenhäuserstraße zusammenzukommen.

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Im buddhistischen Meditationszentrum „Haus der Stille“ in Roseburg bei Hamburg findet vom 5. bis 8. September 2024 ein Anapanasati-Kurzretreat mit dem Titel „Stiller Geist, ruhiges Herz“ statt. Geleitet wird es von Raimund Hopf vom Buddha-Talk und der Suttanta-Gemeinschaft
Es sind noch Plätze frei! 
Mitfahrgelegenheiten von Marburg aus gibt es ebenfalls noch. Zur Anmeldung und zu weiteren Infos gelangt ihr über die entsprechenden Links.
Wer mitfahren möchte, melde sich bitte per Email bei Rüdiger.

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