4. April 2024: Einführung in die buddhistische Meditationspraxis

Wir wollen diese Lehren in die Praxis umsetzen,
sonst sind wir wie Kranke, die nur medizinische Texte lesen. 

(Śantideva)

Die Lehren sind unendlich tiefgründig und reich – und doch geht es immer um das unmittelbare Hier und Jetzt. Was zählt, ist, dass wir das Gehörte, das Gelesene, das Gelernte auch wirklich umsetzen. Śantideva rät uns, so zu praktizieren als wäre unser Haar in Flammen: mit großer Dringlichkeit – und auch zu praktizieren wie ein Elefant, der sich, von Hitze und Staub geplagt, in einen kühlen See wirft: voller Enthusiasmus.
Was immer aber unser Weg, unsere Praxis und unsere Verwirklichung sein mögen; von Bedeutung werden sie dann, wenn sie nicht nur für uns selbst befreiend sind, sondern auch hilfreich für unsere Welt. Wenn wir lernen, alle anderen so wichtig zu nehmen wie uns selbst, dann wird die Praxis unser Leben verändern und für unsere Mitwelt nützlich sein. – Fred von Allmen: Buddhismus. Theseus, 2007, S. 332

Buddhistische Praxis hat das Potenzial, uns von inneren Leiden zu befreien. Diese Praxis üben wir formell auf dem Meditationskissen oder in der Geh- und Stehmeditation. Wenn sich diese Übung des achtsamen Gewahrseins, nicht auch in ganz alltäglichen Handlungen widerspiegelt, stimmt etwas nicht. Vielleicht fehlt die Inspiration für regelmäßiges Üben, vielleicht halten wir uns nicht an die grundlegenden Anleitungen, vielleicht brauchen wir einfach etwas mehr Zeit. Nach dem vielbeschworenen „inneren Frieden“ zu streben und den Rest der brennenden Mitwelt als Störfaktor auf dem Weg zu betrachten, hat der historische Buddha gerade nicht gelehrt. Aktives Mitgefühl war für ihn eine zentraler Bestandteil seiner Empfehlungen.

Für wie dringlich er die Praxis gehalten haben muss, drückt sich in der Adittapariyaya Sutta, der „Feuerlehrrede“ aus:

Alles steht in Flammen. Welches Alles steht in Flammen? Das Auge ist entflammt. Formen stehen in Flammen. Das Sehbewusstsein ist entflammt. Kontakt mit dem Auge ist flammend. Und alles, was in Abhängigkeit von der Berührung des Auges entsteht – ob als Freude, Schmerz oder weder Freude noch Schmerz erlebt – ist ebenfalls entflammt. Entflammt wovon? Entflammt durch das Feuer der Leidenschaft, das Feuer der Abneigung, das Feuer der Verblendung.
Immer wieder genau hinzuschauen und zu spüren, wie wir reagieren, mit welcher inneren Haltung wir beispielsweise auf Menschen oder Situationen zugehen oder auch den Kontakt vermeiden, trainieren wir in der Meditation.

Wie an jedem ersten Donnerstag wird es heute um die Grundlagen dieser Meditationspraxis gehen, es sollte aber auch Raum geben für ein Gespräch darüber, wie wir diese in unser tägliches Leben integrieren können.

Beginn ist wie immer um 18:45 Uhr.

Ende wird gegen 21:00 Uhr sein.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme!

Im Anschluss besteht Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen im „Shamdan“ in der Weidenhäuserstraße.

Literaturtipps für beginnende und bereits erfahrene Meditierer:innen finden sich auf unserer Homepage. Der Bestand unserer Dharmabibliothek kann ebenfalls dort eingesehen werden.

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