Die Buddhistische Gruppe Marburg

Inspiriert von den überlieferten Einsichten des historischen Buddhas und zeitgenössischen Lehrer*innen wie u. a. Fred von Allmen, Tsoknyi Rinpoche, Ayya Khema, Lama Tilmann Lhündrup, Chökyi Nyima Rinpoche, Gangteng Rinpoche, James Low, Sayadaw U Tejanyia, Chögyam Trungpa Rinpoche, Mingyur Rinpoche, Stephen Batchelor, Lama Tsültrim Allione, Ajahn Brahm oder Thich Nhat Hanh praktizieren viele Mitglieder unserer Gruppe seit teilweise Jahrzehnten Meditation im buddhistischen Kontext.

Buddhismus“?

Uns ist schmerzhaft bewusst, wie schwierig der „Ismus“, der im Wort „Buddhismus“ steckt, sein kann. Wie schnell wird aus einer proklamierten Offenheit eine Enge, die von der eigenen Gruppe oder Tradition abweichende Sichtweisen ausgrenzt. Nicht nur deshalb begreifen wir uns ausdrücklich als traditionsübergreifend und -verbindend. Auch Gotama, der historische Buddha, hat sehr bewusst keinen „Buddhismus“ gelehrt, sondern den von ihm entdeckten und entwickelten Dharma, die überprüfbare Lehre von der Befreiung von innerem Leiden.
Die Mitglieder und Freund:innen der Gruppe sind gleichwohl unterschiedlich ausgerichtet und auch mit verschiedenen Lehrer:innen verbunden. Für unsere gemeinsame Praxis ist dies überhaupt kein Hindernis. Ganz im Gegenteil: Wir beflügeln uns durch den Diskurs und den freundschaftlichen Austausch. Niemand ist verpflichtet, einer bestimmten Richtung oder „Linie“ zu folgen. Es wird immer wieder deutlich, dass es letztendlich auf einen gemeinsamen Weg mit unterschiedlichen Schwerpunkten hinausläuft. Lama Tilmann Lhündrup beispielsweise nennt das von ihm mitgegründete Retreatzentrum im Schwarzwald deshalb „Ekayana“ (Ein Weg), auch wenn er selbst der Karma Kagyü Schule angehört.

„Eine sehr kraftvolle Möglichkeit, Sektierertum (vor allem dem eigenen) entgegenzuwirken, ist tatsächlich, Aspekte anderer Traditionen zu praktizieren. Auf diese Weise werden Vorurteile abgebaut, denn wir erkennen, dass es so viele Juwelen in den anderen Traditionen zu entdecken gibt.“ (Der Schweizer Dharmalehrer Fred von Allmen im Rahmen einer Konferenz westlicher Lehrer*innen mit dem Dalai Lama in Dharamsala, 1993)

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Hervorgegangen ist unsere Gruppe teilweise aus ehemaligen Mitgliedern des Shambhala Zentrums in Marburg. Nach den spät, aber immerhin, veröffentlichten unangemessenen Verhaltensweisen des spirituellen Leiters der Organisation und des zu lange intransparenten Umgangs damit, haben wir uns davon getrennt und entschlossen, mit anderen gemeinsam ein neues unabhängiges buddhistisches Format ohne ausschließliche Bindung an eine bestimmte Richtung oder Tradition auszuprobieren.

Was uns eint, ist das Interesse an einer undogmatischen Beschäftigung mit den aktuellen buddhistischen Strömungen. Dabei ist viel Raum, die individuellen Praxiswege weiterzuentwickeln sowie uns und andere darin zu unterstützen. Wir planen, auch auswärtige Lehrer:innen einzuladen, um Vorträge zu halten und Kurse (Retreats) anzubieten.
„Nobody gives authority to a teacher except by students.“ – Dalai Lama

Organisation

Wir sind kein Verein, sondern eine freie Gemeinschaft von an Meditation und buddhistischer Theorie und Praxis interessierter Menschen. Es gibt keine festgefügten Hierarchien. Wir organisieren uns selbst.

Wir schaffen es, den Raum zu finanzieren. Unsere Abende sind kostenlos. Spenden für neue Sitzkissen, Heizkosten etc. nimmt unser Spendenschweinchen entgegen. Niemand sollte sich allerdings verpflichtet fühlen, etwas hineinzutun, denn die buddhistische Lehre ist ein Geschenk und soll es auch bleiben.

Hin und wieder versenden wir einen Infobrief, in dem wir berichten, was seit dem vorigen geschehen ist und was wir für die Zukunft planen. Der letzte Infobrief Nr. 7 – April 2024 kann online eingesehen werden. Wer mit uns in Kontakt kommen möchte und Interesse an den neuesten Entwicklungen unserer Gruppe hat, kann sich über Kontakte gerne dafür anmelden oder gleich hier:

✓ Abonniert

Einfach einmal persönlich an einem Donnerstag vorbeizuschauen ist natürlich auch eine Möglichkeit, uns kennenzulernen.

Praktisch

Wir treffen uns jeden Donnerstag um 18:45 Uhr in unserem Raum in der Biegenstraße 20 (erste Etage) zur gemeinsamen Meditation und einem anschließenden Impuls mit Austausch.

Buddhistische Meditation in Marburg

Dass wir Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Xenophobie, Homophobie etc. keinen Raum geben, versteht sich von selbst: „Ich bin erst dann wirklich frei, wenn alle Menschen um mich herum, Männer und Frauen, ebenfalls frei sind. Die Freiheit anderer ist nicht die Einschränkung oder Verneinung meiner Freiheit, sondern die notwendige Bedingung und Bestätigung. Meine persönliche Freiheit, die durch die Freiheit aller Menschen bestätigt wird, ist unendlich.“ Mikhail Bakunin (1814-1876)

Weitere Fragen beantworten wir auf der Häufig gestellte Fragen-Seite.

Langfristig wäre es schön, wenn es gelänge, ein unabhängiges buddhistisches Meditationszentrum in Marburg zu etablieren, das Meditierenden unterschiedlicher Traditionen Platz bieten kann, um gemeinsam zu praktizieren, voneinander zu lernen und Gemeinsamkeiten zu pflegen.