15. Februar 2024: Metta Meditation

Beginn: 18:45 Uhr

  • Meditation im Sitzen und Gehen (ca. 20/10/20 Minuten)
  • Vortrag und ÜbungMetta Meditation – Sanfte Freundlichkeit

    „Auf dem Boden von Freundlichkeit
    Erwächst die bemerkenswerte Blüte des Mitgefühls,
    Gewässert von Tränen der Freude
    Und geborgen in dem kühlen Schatten des Baumes der Gelassenheit.“
     
    Longchenpa (ca. 1308-1363), Lehrer der tibetischen Nyingma Tradition.

    Metta wird oft mit „liebender Güte“ übersetzt. Andere, wie John Peacock (Bodhi College) bevorzugen „sanfte Freundlichkeit“. Im Kern geht es tatsächlich nicht um romantische Liebe, wie wir sie kennen. Wenn von „grenzenloser Liebe“ die Rede ist, stellt sich uns oft schnell die Frage, wie es möglich sein soll, alles und jeden gleichermaßen zu lieben. Daran kann man ja auch geradezu nur scheitern. Deshalb ist es vielleicht sinnvoll, Metta auf ein tragfähiges Maß zu bringen. Etymologisch ist das Wort „metta“ mit Freundlichkeit verbunden.

    In der Metta Meditation versuchen wir, eine vorbehaltlose Freundlichkeit zu entwickeln: für uns und andere, nah oder fern. Dies hat transformative Kraft, weil wir dabei unserer innewohnenden Freundlichkeit begegnen, wie auch den Widerständen, die uns zurückzucken lassen, wenn es um weniger angenehme Personen geht. Mit einer freundlichen Haltung uns selbst gegenüber erkennen wir unsere Grenzen und können probieren, sie sanft durchlässiger zu machen.

    Traleg Kyabgon (1955-2012) schreibt: 
    Die Vier Unermesslichen sind speziell dafür ausgelegt, die Art von Gefühlen, Emotionen und Gedanken hervorzurufen, die sich positiv auf unseren Charakter auswirken. Viele unserer Handlungen sind nicht hilfreich und selbstzerstörerisch, weil sie direkt aus unseren ungeprüften egozentrischen Einstellungen stammen. Das Meditieren über die Vier Unermesslichen bietet die Gelegenheit, uns neu zu orientieren und unsere begrenzten, egoistischen, selbstbezogenen Seinszustände zu überwinden. Sie wirken auch unserer unbewussten Tendenz entgegen, unsere selbstsüchtigen Handlungen über den Verstand zu erklären, denn selbst unsere altruistischen Handlungen sind oft von Egoismus durchsetzt.“ (Leuchtend klare Glückseligkeit, S. 117)
    Wir werden dies an diesem Abend nicht nur theoretisch angehen, sondern praktisch auszuprobieren.
    Uns in Freundlichkeit, Zuneigung und Liebe ohne Anhaftungen, Erwartungen und Besitzdenken zu üben, scheint sinnvoll. Rainer Maria Rilke meinte dazu:
    „Wir müssen in Liebe nur das üben: einander gehen lassen. Zum Festhalten kommt man leicht; wir müssen es nicht üben.“

    Der Abend könnte sich also lohnen, wenn wir uns selbst wieder ein Stückchen näher kennenlernen wollen.
  • Austausch über das Thema des Abends und alle Fragen über Buddhismus und Meditation, die sich ergeben.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme.

Ende wird wie immer gegen 21:00 Uhr sein.

Material zum Thema des Abends: „Die Brahmaviharas – Gedanken über Metta“ liegen zum Download bereit, können aber auch donnerstags nach der Meditation in gedruckter Form mitgenommen werden.

Bereits um 17:30 Uhr (s.t.) besteht Gelegenheit, ein Stunde im ruhigen Verweilen zu praktizieren.

Zum Plausch und weiteren Austausch treffen wir uns anschließend im „Early“ in der Oberstadt.

Metta Meditation macht meditierende Menschen munter!